Warum das iPad mini ein Erfolg wird

Jörg Wirtgen, Heise.de:

Das iPad Mini wird natürlich ein Erfolg werden, weil es diese beiden Nischen besetzt, die Familien und die Unterwegs-Surfer, und weil genügend Käufer den Aufpreis bereitwillig zahlen dürften. Es ist ein gutes Tablet, das genau die gleichen Vorzüge gegenüber der 200-Euro-Konkurrenz hat wie das große iPad gegenüber den 10-Zöllern, vor allem mehr Content. Apple wird hier aber nicht die ganz große Dominanz entfalten können, weil Amazon und Google das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Das iPad mini wird schon deshalb ein Erfolg werden, weil es ein neues Produkt ist, was alle Apple-Interessierten gerne einmal ausprobieren möchten – ein Produkt, das für Apple-Verhältnisse obendrein noch günstig zu haben ist.

Die Frage, ob diese neue Produktklasse langfristig ein Erfolg wird, entscheidet sich vermutlich erst mit der zweiten Generation des iPad mini. Die wird sich nur dann massenhaft verkaufen, wenn die Nutzer bei der ersten Generation zu der Überzeugung kommen, dass es sinnvoll ist, eine dritte Größe zwischen dem (mittlerweile größeren) iPhone und dem iPad zu besitzen.

Was Apple hier macht, ist ja durchaus als riskantes Spiel anzusehen: Im besten Fall wird das iPad mini Käufer zu Apple ziehen, die sonst die Sieben-Zöller mit Android kaufen würden und Apple verloren gingen. Im schlimmsten Fall kannibalisiert Apple seine eigenen iPad- und iPod Touch-Verkäufe, weil diejenigen, die vorher eines oder beide Geräte gekauft hätten, in dem iPad mini einen gelungenen Kompromiß sehen.

Man muss in dieser Sache aber nicht schwarz sehen: Das MacBook Air hat neben dem MacBook Pro auch seinen Platz gefunden, obwohl zunächst befürchtet wurde, dass das Pro darunter leiden könnte (Verlierer war in dem Fall das normale MacBook). Mittlerweile gibt es mit dem MBP Retina aber wieder eine dritte MacBook-Klasse und sie verkaufen sich augenscheinlich alle prächtig. Nicht zu vergessen das iPad: Die Mac-Verkäufe haben darunter nicht gelitten – ganz im Gegenteil.

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