Apple erhöht die Preise im App Store

Florian Schimanke, Flo’s Weblog:

Viele beschweren sich darüber, dass Apple die Anpassung ohne Ankündigung für Käufer und Entwickler mal eben über Nacht vorgenommen hat. Für diese Argumentation habe ich, sorry, überhaupt kein Verständnis. In so gut wie keinem Szenario werden Preisänderungen durch ein Unternehmen kommuniziert. Wird im Supermarkt die Butter teurer (oder billiger), wird der Kunde hierüber auch nicht gesondert informiert.

Dieses Argument kann man nur für den Part des Käufers gelten lassen.

Unter Produzenten von Gütern ist es allerdings üblich, dass Großhändler ihre Kunden darüber in Kenntnis setzen, wenn sich an den Bezugspreisen der Rohstoffe etwas ändert. Man nennt sowas auch Vertrauensverhältnis. Die Information ist alleine schon fair und richtig, weil der Kunde des Großhändlers diese Preiserhöhung ja entweder selbst begleichen oder an seine eigenen Kunden weitergeben muss.

Man kann ja, wie Schimanke es macht, sich auf die Seite Apples schlagen. Man kann auch versuchen, dem irgendetwas Positives abzugewinnen, indem diese Preiserhöhung nachträglich zum Geschenk an die Entwickler erklärt wird (was es definitiv nicht ist – keiner hat danach verlangt).

In Wirklichkeit ist es doch so, dass bei dieser ganzen Angelegenheit zwei Dinge kritikwürdig sind:

  • Apple hat die Preise überraschend und ohne Vorwarnung erhöht. Ja, sie hielten es noch nicht einmal für nötig, ihre Handelspartner (Entwickler, Verlage, etc.) vernünftig darauf hinzuweisen. Wer die E-Mail an die Entwickler gelesen hat, weiß, dass die Erhöhung im Euro-Raum beiläufig im Nebensatz erwähnt wird – ohne jede Angabe von Preisen (die gibt es nur online). So beiläufig finden die Betroffenen das aber nicht.
  • Die Preismatrix für den App Store ist gerade für Verlage schon seit Jahren ein großes Ärgernis, weil sie viel zu große Abstände zwischen den Preisstufen vorsieht. Entweder ist man teurer als sein Printprodukt oder günstiger – in jedem Fall hat der Verlag den Ärger.

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