Earl Grey, koffeinfrei – Gedanken zur ersten Folge von Star Trek: Picard

Mit Star Trek: Picard ist Mitte Januar 2020 eine weitere Star Trek-Serie gestartet. Diese ist in doppelter Hinsicht eine Überraschung: Zum einen muss sich Discovery nun auch gegen eine parallel laufende Serie behaupten. Zum anderen knüpfen wir endlich auch wieder an TNG-Zeiten an. Wer hätte das vor ein paar Jahren gedacht? Einige Gedanken und Notizen zur ersten Folge.

Weiterlesen

Zu Besuch bei Wunder Mobility: Wo die Software für die Leih-E-Scooter entsteht

Mitten in Hamburg, in der Speicherstadt, entstehen Software und Lösungen für die Mobilität von morgen. Wie die Firma Wunder Mobility das Internet der Dinge zum Leben erweckt.

Ein grauer Oktobertag in Hamburg. Vor uns, auf dem Steindamm, steht ein E-Scooter, der einem der vielen Verleiher gehört, die die Hansestadt zuhauf mit ihren Fahrgeräten vollgestellt haben. Per Smartphone wird der Leihvorgang ausgelöst: QR-Code einscannen, Button drücken – fertig. Was so wie eine direkte Kommunikation zwischen Roller und Smartphone aussieht, funktioniert in Wirklichkeit über vier Ecken.

Weiterlesen

Silicon Learnings: Einfach machen

Der Vortrag von David Cohn von Advance war wirr, er war rasant – und er war beeindruckend. Cohn leitet den Media Incubator des mit 25.000 Mitarbeitern riesigen Medienkonzerns Advance, dem Dutzende Tageszeitungen in den USA gehören. In der Alpha Group werden Innovationen entworfen und ausprobiert. Warum lange darüber reden, was man eigentlich rasch online machen könnte? Warum machen es Medienhäuser nicht einfach? Und wenn es scheitert, stellen sie es halt einfach wieder ein. Wer sich nicht teuren Experten mit teurer Software unterwirft, kann Projekte wie Meinungsplattformen, spezialisierte Videoportale und Chatbots für kleines Geld selbst auf den Weg bringen. Das ist ja gerade der Reiz des Netzes. Jeder kann dort einfach machen. So beginnen fast alle diese Erfolgsgeschichten. Es braucht keine riesige Infrastruktur, kein riesiges Budget und bedarf schon gar nicht tausender Leute. All das kommt erst, wenn sich der Erfolg einstellt. Und damit fangen die Probleme dann meist erst an.

Weiterlesen

Journalismus 2.0: Die Lösung liegt im Kleinen

Drei Tage New York, elf Termine mit Medien-Start-Ups, Giganten und Leuten, die etwas Neues ausprobieren. Eine Zwischenbilanz des Innovation Field Trips des Digital Journalism Fellowships von Malte Kirchner.

Seit knapp einem Jahr gehe ich zusammen mit 20 weiteren talentierten Kolleginnen und Kollegen aus ganz Deutschland der Frage nach, wie sich der Journalismus im digitalen Zeitalter weiterentwickeln, ja womöglich gar neu erfinden muss. Wir repräsentieren verschiedene Medienarten von Print über TV, Radio und Online – von der kleinen Lokalzeitung bis zúm bundesweiten Nachrichtenmagazin.

Nach diversen Seminaren in Hamburg und Berlin schauen wir uns in den USA in New York und San Francisco vor Ort an, was innovative Unternehmen auf die Beine stellen, wo sie die Zukunft sehen. Im ersten Teil in New York trafen wir u.a. Kollegen von Bloomberg, der New York Times, Axios und Civil. Wir sprachen mit dem Journalismusprofessor Jeff Jarvis, Kunstgaleristen und Journalisten, die Projekte jenseits des Journalismus gestartet haben.

Was wir gelernt haben: Auf komplizierte Fragen gibt es keine einfachen Antworten. Auch in den USA haben Journalisten noch nicht den Stein der Weisen gefunden, wie Qualitätsjournalismus sich in Zukunft solide finanzieren kann. Die erfreuliche Erkenntnis ist, dass die Größe eines Medienunternehmens bei der Lösungssuche nicht ausschlaggebend ist. Viele der besuchten Projekte sind klein. Spezialisierung ist das Gebot der Stunde. Dabei sind flache Hierarchien und kurze Entscheidungswege von Vorteil. Auch ist es meines Erachtens nicht nötig, in Weltmetropolen wie New York ansässig zu sein. Die Digitalisierung ist die Aufhebung der Geografie. Unerklärlich, dass das noch so wenige nutzen.

Was offen bleibt: Es gibt in der Medienwelt ein Netzwerk von Abhängigkeiten. Riesen wie Facebook, aber auch diejenigen, die News ein Gütesiegel geben wollen – wie Civil und Newsguard – benötigen zwingend diejenigen, die Nachrichten produzieren. Viele innovative Unternehmen konzentrieren sich aber eher darauf, wie der Distributionskanal verbessert werden kann oder dass Nachrichten zertifiziert sind. Die Produktion guter Inhalte steht offenbar noch zu wenig im Fokus der Bemühungen.

Zehn Tage USA: Im Zuge des Digital Journalism Fellowships der Hamburg Media School nehme ich am Innovation Field Trip in New York und San Francisco teil.

Was ich mitnehme: Für mich hat sich bestätigt, was ich mit eigenen Podcast-Projekten wie dem Apfelfunk schon selbst erlebe. Der Faktor Gemeinschaft (Community) wird im Mediengeschäft immer wichtiger. Die Konsumenten wollen nicht reine Empfänger sein, sie wollen mitreden (können). Dafür braucht es ein Miteinander auf Augenhöhe und mehr Demut der Produzierenden gegenüber ihren Lesern, Hörern und Zuschauern. Es ist ein krasser Kulturwandel für viele Medienschaffenden, ihre eigene Persönlichkeit zu exponieren, anfassbar (wenn auch nur im virtuellen Sinne) zu werden.

Nächste Station: San Francisco. Dort besuchen wir unter anderem Facebook, Instagram und Udacity.

Es gibt ein neues Buch über das Podcasten

Podcasten leicht gemacht

Von Larissa Vassilian gibt es diesen wunderbaren Tipp für das Podcasten, der es glücklicherweise auch in ihr neues Buch geschafft hat: Wenn es in der Wohnung hallt, setzt man sich mit seinem Mikrofon einfach in den Kleiderschrank. Schon sind die Tonprobleme behoben. So hat sie es selbst gemacht, als sie von 2005 bis 2015 den Podcast „Schlaflos in München“ aufnahm. Und es ist ein Tipp, der bis heute nicht an Wert verloren hat.Weiterlesen

Die richtigen Weichen stellen – Stellwerksim im Test

Da schlägt das Herz des Eisenbahnfans höher: Im Stellwerksim kann sich jeder als Fahrdienstleiter für Züge  versuchen.

Ein jeder, der häufiger Zug fährt, hat vielleicht schon mal den „vorausfahrenden Zug“ verflucht, wegen dem der eigene mit einer Verspätung unterwegs ist. Tatsächlich ist es für den Laien schwer nachzuvollziehen, dass etwas so vermeintlich Überschaubares und Planbares wie das Eisenbahnsystem zu Unpünktlichkeit neigt. Nun ist das in anderen Ländern wie Japan oder Schweiz auch durchaus anders zu erleben. Die Gründe hierzulande  darzulegen würden an dieser Stelle den Rahmen sprengen.

Ein Punkt, an dem Verspätungen entstehen, aber auch wieder abgebaut werden können, ist zweifellos das Stellwerk. Die Fahrdienstleiter „bauen“ für die Züge die so genannten Fahrstraßen. Sie stellen also die Signale und die Weichen für die Weiterfahrt. Das gesamte System ist in Abschnitte eingeteilt, damit möglichst kein Zug in den anderen fährt. Gab es früher noch imposante Stellpulte, wo per Hand Bahnübergänge und Signale gestellt werden konnten, wird diese Arbeit heute in elektronischen Stellwerken (ESTW) am Computerbildschirm erledigt.Weiterlesen

Der HomePod

Unerhört – Apple HomePod im Test

Der HomePod liefert ab, was von einem Lautsprecher im Idealfall zu erwarten ist: Er klingt exzellent. Wer mehr erwartet, ist meist eh schon bei der Konkurrenz daheim.

Es gibt zwei Betrachtungsweisen für  den HomePod von Apple: Die, was er laut dem Hersteller sein soll. Und die, was er aus Sicht des Nutzers sein könnte. Anhand dieser Unterscheidung erklärt sich, warum die Meinungen über den vernetzten Lautsprecher zum Teil so weit auseinandergehen.  Ich habe zwei HomePods mehrere Wochen lang getestet.Weiterlesen

iPhone X: Augenblicklich das Beste

Die Auseinandersetzung mit dem iPhone X hatte schon lange begonnen, bevor das Gerät im September in Cupertino das erste Mal öffentlich vorgestellt wurde. Bauform, Face ID, kein Touch ID – all das sickerte im Grundrauschen mancher Fehlinformation schon vorher durch. Und so waren wir, die Nutzer, eben auch nicht naiv und unbefangen, als uns der Beginn einer neuen Dekade, wie Apple-Chef Tim Cook das Gerät bezeichnet, präsentiert wurde.

Dieser Testbericht fußt auf knapp zwei Wochen täglicher Nutzung. Bei technologischen Veränderungen mit der Tragweite des iPhone X bleiben viele Fragen naturgemäß noch offen, weil sie einer Langzeitbeobachtung bedürfen. Gleichwohl lässt sich schon einiges zum Alltag mit dem iPhone X sagen.Weiterlesen