Siri, Social Networks & Spielehersteller klagt

Spannende Meldungen waren heute im Netz zu lesen. Ein Überblick:

  • Siris Zukunft: Das deutsche Blog Macerkopf behauptet, Details über das erste große Update von iOS 5 zu wissen. Demzufolge soll Sprachassistent Siri künftig auch Hardwarefunktionen steuern können, wie etwa die Kamera, das WLAN-Modul und Bluetooth. Nun sind solche Meldungen mit großer Vorsicht zu genießen, zumal Macerkopf uns bis zum heutigen Tage unbekannt war. Eine solche Exklusivmeldung beflügelt aber natürlich die Zugriffszahlen. Einige amerikanische Bloggerkollegen haben aber schon richtigerweise angemerkt, dass es keine große Kunst ist, solche Funktionen vorherzusagen. Es ist klar, dass Siri, das sich derzeit noch im Betastadium befindet, weiter ausgebaut wird. Dabei ist es nur naheliegend, auch die Einstellungen des iPhones per Sprache steuern zu können. Wünschenswert wäre aber aus deutscher Perspektive erst einmal, dass die Kartenfunktionen und die Wissensdatenbank auch hierzulande zur Verfügung stehen. Zudem können bis zum heutigen Tage einige Wetterinformationen immer noch nicht abgerufen werden (z.B. Wilhelmshaven).  Aber vielleicht schafft das angeblich zuvor erscheinende iOS 5.0.2 dafür schon Abhilfe. Dies soll laut Macerkopf die weiterhin bestehenden Akkuprobleme bei einigen Nutzern lösen.
    http://www.macerkopf.de/20111116-exklusiv-ios-5-0-2-in-kuerze-grosses-siri-update-in-arbeit

  • Pech im Spiel, Glück mit dem Prozess? Der deutsche Spielehersteller Ravensburger liegt laut Onlinekosten.de mit Apple im Clinch. Es geht dabei um die „Memory“-Namensrechte, die Dritt-App-Hersteller nicht beachtet haben sollen. Ravensburger nimmt nun aber Apple als Betreiber des App Stores in die Pflicht. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass Apple in der Vergangenheit ebenfalls sehr penibel seine Namensrechte geschützt hat. Ravensburger geht es um gleiches Recht für alle.
    http://www.onlinekosten.de/news/artikel/45833/0/Ravensburger-mahnt-Apple-wegen-Memory-ab

  • Zu viele soziale Netzwerke: Martin Weigert von Netzwertig beklagt das Überangebot an sozialen Netzwerken. Facebook und Twitter würden vollkommen ausreichen, schreibt er. Nun könnten wir entgegnen, dass der Markt das schon regeln wird. Doch ein Schwergewicht wie Google ist eben nicht so leicht zu ignorieren, zumal eben am Anfang ein ziemlicher Hype um Google+ gemacht wurde, der dazu  führte, dass das Netzwerk einen großen Zustrom an Nutzern verzeichnete. Doch was heißt das schon? Uns ist bislang nicht aufgegangen, was an Google+ besser sein soll, außer eben, dass Konkurrenz das Geschäft belebt. Aber das ist ja auch schon etwas.
    http://netzwertig.com/2011/11/16/facebook-twitter-und-jetzt-google-drei-sind-einer-zu-viel/

Touchbedienung, die auf der Hand liegt

Der Gedanke, statt eines Bildschirms eine Projektion zu nehmen, ist nicht neu: Schon vor ein paar Jahren kursierten Bilder von einer Tastatur, die mittels Beamer auf einen Tisch projiziert wurde. Im verlinkten Artikel schildere ich die Forschung, die Microsoft auf diesem Gebiet betrieben hat. Der praktische Nutzen ist meines Erachtens ziemlich fragwürdig, aber als Grundlagenforschung kann es ja Wegbereiter für ganz andere Technologien sein.

Projektor und Kamera könnten laut Entwicklerteam künftig in einer Armbanduhr oder einen Anhänger verschwinden – die Verkleinerung auf die Größe einer Streichholzschachtel sei kein unlösbares Problem.Dennoch: Einige Fragen drängen sich dennoch auf, wie etwa die nach der Lichtstärke in hellen Umgebungen.

http://www.wzonline.de/ratgeber/multimedia/themen/newsdetails-themen/article/zukunftsvision-touch-ohne-screen.html

10 Internet-Erfinder, Nano-SIMs und iOS 5.0.1

Hier einige Kurzmeldungen:

Condition One: Die Zukunft des Journalismus?

Das Deutsche Sport-Fernsehen (DSF) prägte einst den Satz: Mittendrin, statt nur dabei. Der Sender ist längst Geschichte, doch der Slogan ist dieser Tage möglicherweise aktueller denn je. Eine neue App namens „Condition One“ zieht seit dieser Woche die Blicke auf sich. Buchstäblich.

Denn C1 ist angetreten, den Journalismus zu revolutionieren – so sehen es zumindest einige Tech-Blogger. Reportagen sollen die Zuschauer künftig nicht mehr aus der ausgewählten Perspektive des Videojournalisten erleben, sondern den Blickwinkel während des Films permanent selbst auswählen können. So kann der geneigte Nutzer also während einer Streifenwagenfahrt in der laufenden Reportage auch mal in den Rückspiegel schauen. Das setzt voraus, dass bei der Aufnahme bereits entsprechende Kameratechnik zum Einsatz kam. Eine Reihe von Beispielvideos kann in der App kostenlos heruntergeladen werden. Der Blickwinkel wird entweder durch Drehen des Geräts (Bewegungssensor) verändert oder durch Fingereingabe.

C1 ist eine schöne multimediale Spielwiese, eine Machbarkeitsstudie für das, was mit Tablets möglich ist. Und ja, es ist eine sehr faszinierende App.

Die gezeigten Filme ermöglichen ein ganz anderes, ein neues Erleben von Dokumentationen. Der Zuschauer fühlt sich mitten im Geschehen. Ob das Sinn macht, hängt natürlich vor allem vom Thema ab. Bei vielen Filmen ist es vollkommen uninteressant, „über den Tellerrand“ zu schauen. Bei anderen ist es geradezu grandios.

Und letztlich sollte man sich nichts vormachen: Die Regie liegt weiterhin beim Erschaffer der Bildern. Zwar gibt er ein klein wenig Macht auf, nämlich die des Fokus, aber letztlich kann sich der Zuschauer niemals freimachen. Er kann nicht die andere Straßenecke entlang fahren, weil er der Ansicht ist, der Filmemacher hätte dort vielleicht auch mal hinschauen sollen. Und dieses multimediale Theater ist nicht zuletzt speicherhungrig. Die vollständigen Filme sind allesamt über ein Gigabyte groß. Wer viel sehen möchte, braucht Geduld. So ist das manchmal im Leben.

http://www.conditionone.com/

Rezension: Steve Jobs — die Biografie

Es gab im Leben von Steve Jobs viele, die sich berufen fühlten, über ihn zu schreiben und seinen Werdegang zu beurteilen. Dem Journalisten Walter Isaacson wurde nicht nur die Ehre zuteil, als erster und einziger autorisiert über Jobs‘ Leben eine Biografie schreiben zu dürfen – der Gründer des mittlerweile wertvollsten IT-Konzerns der Welt habe ihn sogar persönlich darum gebeten. Und Isaacson lehnte ab, schreibt er in seinem Vorwort. Unerhört. Aber möglicherweise war das gerade der Grund, warum Jobs ihn auserwählt hatte.

Die Frage, die sich einem vor dem Lesen einer Biografie über eine so bekannte Person wie Jobs stellt, ist natürlich die, ob es überhaupt noch etwas gibt, was man über den Apple-Gründer nicht weiß.

Kurioserweise sind gerade die Kapitel über die jüngere Vergangenheit die erkenntnisreichsten, weil Jobs im Angesichte der steigenden medialen Aufmerksamkeit eine immer größere Geheimniskrämerei um sein Leben und die Firma aufbaute. Sind die Anfänge der Apple Computer Inc., die Jobs mit seinem Namensvetter Steve Wozniak („The Woz“) gründete, hinreichend bekannt, staunt der Leser über den Blick hinter die Kulissen der Entstehung von iPod, iPhone und iMac.

Doch auch die Anfänge sollten nicht vernachlässigt werden. Wie konnte aus dem Adoptionskind Jobs, der zwar hochintelligent, aber auch sehr neben der Spur war, einer der erfolgreichsten Unternehmer der Welt werden? Es gab Zeiten, in denen Jobs Dusche und Deo fremd waren, schreibt Isaacson. Zeiten, in denen er barfuß in Firmen wie Atari hineinspazierte und nicht mehr gehen wollte, bis sie ihm eine Anstellung gaben.

DIe umfängliche Darstellung der Pionierzeiten in der IT-Industrie zeigt aber gerade, dass das, was Jobs bis zuletzt ausmachte, bei ihm immer schon in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden war: Der unbedingte Wille zur Perfektion, ein immenser Eifer, aber auch stetes Hinterfragen, sei es bei sich persönlich, was unter anderem zu spirituellen Phasen führte, oder im Geschäft, wo er die IT-Welt, wie wir sie kennen, auf den Kopf stellte.

Walter Isaacson zeichnet ein insgesamt ziemlich ausgewogenes Bild von Jobs. Das Buch ist für IT-Interessierte gleichermaßen interessant, wie für Menschen, die sich für außergewöhnliche Persönlichkeiten interessieren. Wer sich viele Details über die Entscheidungsfindung bei den Produkten erhofft, wird allerdings etwas enttäuscht sein. Der Fokus liegt auf den Personen, weniger auf der Technik. Mitarbeiter teilte Jobs in Genies und Schwachköpfe ein, deren Arbeit war entweder gut oder schlecht. Sagenumwoben ist auch das so genannte “Reality Distortion Field” (Realitätsverzerrungsfeld), das Jobs laut vieler seiner Mitarbeiter umgab. Er redete sich seine Welt manchmal nicht nur zurecht, sondern glaubte selbst dermaßen daran, dass bald auch die Menschen um ihn herum begannen, daran zu glauben.

Am Ende hat ihn die Realität eingeholt. Den Krebs, den er wie einst eine ungewollte Schwangerschaft seiner Schulfreundin, einfach nicht wahrhaben wollte, ließ sich nicht einfach aus der Welt verdrängen. Die spät eingesetzten umfangreichen Bemühungen verhalfen Jobs noch zu einigen Jahren, die er – sich selbst treu bleibend – intensiv nutzte. Mancher Mensch würde in 150 Jahren nicht schaffen, was Jobs in 56 vollbrachte.

Bei Amazon.de kaufen: Steve Jobs: Die autorisierte Biografie des Apple-Gründers

(M)eine Woche mit Siri

63 Kilobyte beträgt im Schnitt das Datenvolumen bei Betätigung von Siri – das war vor kurzem in den einschlägigen Techblogs zu lesen. Besitzer eines iPhone 4S können die Funktion folglich auch über 3G bedenkenlos einsetzen. Es droht also nicht, dass das Datenvolumen gleich aufgebraucht ist. Nun ist es sicherlich so, dass Siri nach einer „Spielphase“ etwas an Bedeutung verliert und die Nutzer der Alltag einholt. Trotzdem glaube ich, dass diese Funktion als bahnbrechend anzusehen ist.

Der Zeitgewinn gegenüber der Tastatureingabe ist enorm, selbst wenn einmal ein bis zwei Worte nicht korrekt erkannt werden. Zugleich wird das iPhone damit auch in Situationen benutzbar, in denen die Bedienung per Hand unmöglich ist, etwa beim Autofahren.

Hier mein vollständiges Review:

http://www.wzonline.de/ratgeber/multimedia/themen/newsdetails-themen/article/meine-woche-mit-siri-das-iphone-4s-im-praxistest.html

Mediatheken

Die Online-Mediatheken der Fernsehsender sind der Anfang vom Ende der Videorecorder. Spätestens, wenn die Integration in künftige Fernseher so weit fortgeschritten ist, dass die Inhalte ohne großen Aufwand abgerufen werden können, wird man sich eines Tages fragen, wie das seinerzeit war, als man noch kryptische Showview-Codes in Fernbedienungen eintippte. Kurzum: Eine schöne neue Fernsehwelt.

http://www.wzonline.de/ratgeber/multimedia/themen/newsdetails-themen/article/online-mediatheken-schoene-neue-fernsehwelt.html

Deus Ex: Human Revolutions im Test

Entweder werden die Kinofilme immer schlechter. Oder die Computerspiele immer besser. Vielleicht auch beides. Obwohl „Deus Ex: Human Revolution“ in das Genre der Ego-Shooter einzuordnen ist, hat mich das Spiel aufgrund seiner Atmosphäre fasziniert. Es geht darin um die Frage, welchen Stellenwert Technik in unserem Leben bekommen sollte. Und wo die Grenzen sind. Ab wann wir aufhören, so zu sein, wie wir jetzt sind.

Das dargestellte Szenario mit Roboterprothesen und so genannten Augmentierungen ist zugegebenermaßen reichlich überspitzt. Die zugrunde liegende Frage ist in Zeiten von Drohnenkriegen und einer immer größer werdenden Technikabhängigkeit aber hoch aktuell.

Der Soundtrack ist  übrigens ebenfalls großartig. Schade eigentlich, dass solche Stoffe nicht verfilmt werden…

Mein vollständiges Review ist hier zu lesen:

http://www.wzonline.de/ratgeber/multimedia/themen/newsdetails-themen/article/adam-und-die-augmentierten.html

Experimente

Seit einiger Zeit ist in diesem Blog nichts mehr passiert. Der Grund dafür ist, dass ich mit dieser Seite immer noch experimentiere. Mein letzter Ansatz war es, einen anderen Blick auf iOS-Themen zu liefern. Nun habe ich durch intensives Blog-Studium den Eindruck gewonnen, dass die einschlägigen Newsseiten mehr als genug dazu liefern. Es erscheint mir auch wenig sinnvoll, als x-te Seite die News der amerikanischen Kollegen ins Deutsche zu übersetzen. Dazu sei auf die Links auf der rechten Seite verwiesen.

Nun also wieder ein neues Experiment: In nächster Zeit möchte ich auf diesem Blog auf Themen verweisen, die auf der Multimedia-Seite erscheinen, die ich für die Wilhelmshavener Zeitung betreue. Zu dem einen oder anderen Thema möchte ich in diesem Blog weiterführende Infos liefern. Hier und da wird es aber vielleicht auch mal eine News geben, die es nicht auf die Seite geschafft hat. Ich freue mich, wie immer, über Feedback!

Web Apps

Es ist schon merkwürdig: Erst sind sie alle über Apple hergefallen, weil die ihre Marktstellung nutzen, um App-Entwicklern Vorgaben zu machen, neue Apps und Updates im Schnitt eine Woche überprüfen, bis sie sie freigeben, und nicht zuletzt sogar Bezahlsystem und Preisschritte vorschreiben. Der Vorwurf resultiert daraus, dass das Unterordnen für Appentwickler alternativlos sei. Meint man. Ist aber gar nicht so. DIe „Financial Times“ hat jetzt vorgemacht, dass es auch ohne Apple geht und man trotzdem mit einer App auf dem iPad und iPhone präsent sein kann. Die Financial Times Web App wird über den Safari-Browser installiert. Wer sie als festen Bookmark anlegt, kann sie auch offline nutzen und muss dafür nur etwas Speicherplatz berappen, bekommt dafür aber auch ein formschönes App-Icon. Auf den ersten Blick sieht man dieser Web App also gar nicht an, dass sie keine native ist.

Woran liegt das? Nun, es könnte daran liegen, dass nicht wenige der verfügbaren nativen Apps Etikettenschwindel betreiben. Oftmals ist nämlich nur das Gerüst des Programms nativ. Für das Layout kommen HTML5 mit CSS3 zum Einsatz, weil sie viel flexibler und schneller zu implementieren sind, als wenn man dies nativ nachbauen würde. Zugleich haben gerade Nachrichten-Apps häufig entsprechende Pendants für andere Plattformen. Um das Rad nicht für jede Plattform komplett neu erfinden zu müssen, ist es von Vorteil, das Layout bzw. die Inhalte über HTML5 anzuzeigen, da die Webkit-Engine zum Beispiel auch bei Android verwendet wird.

Zur Web App gehört freilich noch etwas mehr als der Unterbau, aber – um auf den Einstieg zurückzukommen: Es ist kein Geheimwissen. Apple hat schon seit Jahren Tipps und Hinweise für Web-App-Entwickler auf seiner Internetseite. Bislang hat man es nur vorgezogen, dies getrost zu ignorieren und stattdessen auf Apple zu schimpfen. Der Grund dafür ist der App Store. Web Apps tauchen nicht im  App Store auf. Zwar hat Apple eine eigene Übersichtsseite für Web Apps auf seiner Website eingerichtet. Doch die Veröffentlichung über den App Store ist komfortabler, man ist dort leichter zu finden und die Statistik-Tools sind auch nicht zu unterschätzen. Nicht zuletzt hat das Bezahlsystem Apples bei allem Tadel einen nicht wegzudiskutierenden Vorteil: Nahezu jeder iOS-Anwender hat einen iTunes-Account mit hinterlegten Zahlungsdaten.

Die Frage ist aber, ob Web Apps auf HTML5-Basis den nativen Apps künftig gefährlich werden können. Letztlich, so ist meine Meinung, hängt das davon ab, wie sehr die Entwickler von nativen APIs Gebrauch machen bzw. wie attraktiv deren Gebrauch ist. Push Notifications etwa sind eine Sache, die mit einer Web App nicht möglich, aber ungeheuer praktisch sind. Auch der NewsStand in iOS 5 darf als Vorstoß gewertet werden, die native App so attraktiv zu machen, dass gerade Nachrichtenanbieter ungern darauf verzichten möchten. Web Apps werden sich vielleicht nicht durchsetzen. Das App-Business beflügeln sie aber allemal. Das ist ja auch schon etwas wert.

http://developer.apple.com/devcenter/safari/index.action
http://techcrunch.com/2011/06/07/ft-bypasses-apples-itunes-launches-html5-web-app-free-access-first-week/