WWDC Keynote: Was gibt es Neues bei Apple?

iOS 9Die Neuigkeiten der Keynote auf der Weltentwicklerkonferenz WWDC im Überblick:
  • Neue Versionen von iOS, OS X und WatchOS: Es gibt neue Betriebssysteme für iPhone und iPad (iOS 9), für den Mac (OS X El Capitan) und für die Apple Watch (Watch OS 2). Sie alle sollen im Herbst fertig und kostenlos verfügbar sein.
  • Public Beta für iOS 9 und OS X El Capitan: Beide neuen Versionen sollen in der Betaphase ab Juli allen Interessierten zur Verfügung gestellt werden.
  • Swift 2 wird Open-Source: Die neue Programmiersprache erscheint in Version 2 und soll bis Ende des Jahres als Open-Source-Projekt veröffentlicht werden (übrigens auch für Linux!).
  • Apple Music vorgestellt: Für 9,99 Dollar im Monat steigt Apple in das Streaming-Geschäft ein. Drei Monate gibt es zur Probe kostenlos. In den neuen Dienst fließt das Know-How von Beats Music ein.
  • Apple fasst die Entwicklerprogramme für iOS und OS X zusammen: Waren bislang zwei Mitgliedschaften für je 99 Euro notwendig, reicht jetzt eine.
OS X 10.11 El Capitan:
  • Schwerpunkte der neuen Version sind Verbesserungen bei der Stabilität und der Geschwindigkeit.
  • Die Spotlight-Suche wurde aufgebohrt: Künftig werden auch Fragen des Nutzers verstanden und in Suchergebnisse umgesetzt.
  • Es gibt neue Gesten, die die Bedienung erleichtern sollen.
  • Die Grafik-Engine Metal gibt es künftig auch für den Mac: Vorgestellt wurde sie vergangenes Jahr zunächst für iOS.
iOS 9:
  • Alle Geräte, die iOS 8 unterstützen, können auch mit iOS 9 aktualisiert werden. Es werden keine älteren Geräte ausgeschlossen.
  • Siri wird proaktiv: Apples Antwort auf Google Now ist eine intelligentere Siri, eine vorausschauende Suche und das alles soll den Datenschutz wahren.
  • Apple Maps mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Berlin ist am Anfang mit dabei. Künftig kann man sich per Bus, Bahn, etc. durch die Start lotsen lassen.
  • Das iPhone sucht bei unbekannten Telefonnummern in den E-Mails, ob vielleicht ein Kontakt zugeordnet werden kann.
  • Apple Pay startet in Europa: Leider nicht in Deutschland, dafür aber in Großbritannien.
  • Notizen App mit neuen Funktionen: Fotos, Checklisten und mehr sind künftig möglich. Für Dritt-Apps wird es jetzt schwierig, zumal auch die Schrift angepasst werden kann.
  • Apple startet eigene Nachrichten App: Die News App gibt es zunächst nur in den USA, Großbritannien und Australien. Sie soll für Medien wie Zeitungen und Zeitschriften aber auch für Blogger gleichermaßen eine Plattform bieten. Eigene Apps werden damit ein Stück weit entbehrlich. Der Newsstand soll indes verschwinden.
  • Split Screen fürs iPad: Nutzer können künftig zwei Apps gleichzeitig nutzen. Die Apps teilen sich den Bildschirm auf. Entwickler sind gut beraten, mit Auto Layout und Size Classes zu arbeiten.
  • CarPlay wird kabellos: In iOS 9 bedarf es keiner Kabelverbndung mehr, um Autoradio und iPhone zu verbinden.
WatchOS 2:
  • Die neue Version ermöglicht Dritt-Apps, die direkt auf der Uhr betrieben werden können, und nicht wie bisher nur über WatchKit mit dem iPhone.
  • Es gibt einige neue Ziffernblätter, darunter mit Fotos.
  • Es gibt einen Weckermodus, bei dem die Uhr nachts auf die Seite gelegt wird.
  • Auf der Uhr können künftig Videos wiedergegeben werden.
  • E-Mails können direkt von der Uhr aus beantwortet werden.

Overcast and the learning curve of Apple Watch design [English]

Marco Arment hat seine App Overcast für die Apple Watch deutlich überarbeitet.
The new interface design for Overcast on the Apple Watch.

iOS developer Marco Arment has changed the user interface design of his podcast app Overcast for the Apple Watch. In a blog post he explains his motives. Arment had created the first version of the interface for the Apple Watch even before he received the watch. When he took his own Apple Watch in operation, he noted quickly that the chosen design sucked because it was too complicated and there were long loading times.

Arments blog post is a must-read for developers as there is an increasing number of criticism about the Watch and third-party apps. Some say that the watch is a fault because it’s easier to usse the iPhone than waiting for apps to load and learning their specifics.

In my opinion the users of the Apple Watch should give some months to the developers for adapting their apps for the Apple Watch. It’s a complete new user interface which requires designers to rethink the logic of their apps. Designs which are successful on the iPhone or iPad are not automatically the best choice of design for the Watch. Overcast is a good example for that. I also think that even Apple will evaluate the criticism and rethink some parts of the operating system of the Watch.

Quelle: Redesigning Overcast’s Apple Watch app – Marco.org

Apple Watch: Neues Design für Overcast

Marco Arment hat seine App Overcast für die Apple Watch deutlich überarbeitet.
Marco Arment hat seine App Overcast für die Apple Watch deutlich überarbeitet.

(Switch to the English version of this blog post)

iOS-Entwickler Marco Arment hat das Design seiner Podcast App Overcast für die Apple Watch komplett geändert. In einem Blogeintrag erklärt er seine Beweggründe. Arment hatte das User Interface für die Apple Watch erstellt, bevor er selbst die Uhr besaß. Als er seine Apple Watch in Betrieb nahm, stellte er rasch fest, dass das gewählte Design umständlich und mit langen Ladezeiten behaftet war.

Arments Beitrag ist insofern interessant, da bereits verschiedentlich Kritik zu lesen war (siehe auch hier), dass die Bedienung von Apps auf der Watch umständlich ist und sich oft kein Vorteil erkennen lässt.

Möglicherweise sind jene, die die Watch deshalb gleich abschreiben, voreilig, da zunächst ein Lernprozess für die Entwickler notwendig ist, um sich auf den wesentlich kleineren Bildschirm und die Eigenarten der Uhr einzustellen. Vermutlich dürfte auch Apple aus der Nutzerkritik manche Schlussfolgerung für das Uhren-Betriebssystem ziehen. Ganz sicher ist schon einmal, dass die Möglichkeiten für Dritthersteller-Apps (mittels WatchKit) in Zukunft ausgebaut werden sollen.

Quelle: Redesigning Overcast’s Apple Watch app – Marco.org

Gutjahr findet die Apple Watch Quatsch

Die Apple Watch. Foto: (c) Apple
Foto: (c) Apple

Richard Gutjahr hat sich ein lustiges Wortspiel zur Apple Watch (Apple Quatsch) einfallen lassen. Das Titelbild finde ich gelungen, weil es sich deutlich von anderen Reviews abhebt. Die Rezension kann ich in Ermangelung eines Gerätes derzeit noch nicht im Detail nachvollziehen, bin aber auf jeden Fall dankbar für den Input und werde diese Punkte besonders ins Auge nehmen.

Sein Fazit:

Die Apple Watch ist ein Gimmick, das schwer an den Apple Newton erinnert. In der Theorie fantastisch, im Alltag unbenutzbar. So gerne ich auf den Vergleich verzichtet hätte, bin ich mir sicher: Unter Steve Jobs wäre die Apple Watch in dieser Form niemals auf den Markt gekommen.

Unter Steve Jobs hätte es auch niemals Ping gegeben oder Mobile Me. Obwohl? Moment. Gab es ja doch.

Aber Spaß beiseite:

Auch unter Steve Jobs wurde nicht jedes neue Produkt zum Erfolg. Und manche Idee, wie Mobile Me, brauchte erst tiefgreifende Veränderungen und einen neuen Namen, um doch noch eine gute Resonanz zu erfahren. Insofern finde ich diesen Vergleich sehr schwierig. Wir haben diese Aussagen zu lesen bekommen, seit Steve Jobs vor vier Jahren gestorben ist. Und wir werden sie wohl auch noch jahrelang zu hören bekommen.

Das Echo zur ersten Apple Watch ist – was ich bislang so lese – geteilt. Selbst jene Rezensenten, die oft Neuerscheinungen sehr positiv begleiten, hatten in ihren Bewertungen einiges an Wenn und Aber. Interessant finde ich, dass die Kritikpunkte aber von Tester zu Tester sehr unterschiedlich sind. Es gibt nur wenige Schnittmengen, was Apples Aussage stützt, dass die Watch das bislang persönlichste Produkt ist. Somit gehen auch wohl die Befindlichkeiten weit auseinander.

Braucht man sowas? Auf diese Standard-Frage hat John Gruber (Daring Fireball) eine schöne Antwort geliefert:

Of course you don’t need it. No one, not one person on the face of the earth, needs any $400 watch, Apple Watch or otherwise.3

The right question is simply “Do you want one?

Wie die Apple Watch den Puls misst

Apple hat in einem Supportdokument buchstäblich Licht ins Dunkel gebracht, wie die Apple Watch den Puls misst. Manch einer hat vielleicht schon mal mit seinem iPhone den Puls gemessen. Dabei wird die Blitz-LED genutzt, um durch den Finger zu leuchten und die Kamera hat dann freies Sichtfeld auf den Blutfluss (häufig zumindest).

Die Apple Watch arbeitet mit grünen LEDs. Das Verfahren ist denkbar einfach, aber – so wie man hört – effizient:

The heart rate sensor in Apple Watch uses what is known as photoplethysmography. This technology, while difficult to pronounce, is based on a very simple fact: Blood is red because it reflects red light and absorbs green light. Apple Watch uses green LED lights paired with light?sensitive photodiodes to detect the amount of blood flowing through your wrist at any given moment. When your heart beats, the blood flow in your wrist — and the green light absorption — is greater. Between beats, it’s less.