2022 beginnt für mich ein neues berufliches Kapitel

Heute kann ich verkünden, dass ich mich sehr darauf freue, ab April das News-Team von heise online zu verstärken. Ende März werde ich die „Wilhelmshavener Zeitung“ nach knapp 20 Jahren verlassen, davon 14 Jahre als Leiter der Frieslandredaktion und seit Juli 2021 als Leiter der Lokalredaktion Wilhelmshaven.

Die meisten wissen: Technologiethemen waren mir seit Anbeginn meiner hauptberuflichen Tätigkeit im Journalismus eine Herzensangelegenheit. Künftig beim Leitmedium für deutschsprachige Hightech-Nachrichten arbeiten zu dürfen, ist eine großartige neue Herausforderung. Ich freue mich sehr auf die künftige Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen.

Die kommenden Wochen bis Ende März stehen im Zeichen des Abschieds vom Lokaljournalismus: Ich danke meinem Team bei der WZ sowie den früheren Kolleginnen und Kollegen für die hervorragende Zusammenarbeit. Wir sind gemeinsam durch dick und dünn gegangen und der Abschied von diesem Team fällt nicht leicht.

Vor allem danke ich den Leserinnen und Lesern, die die journalistische Arbeit durch ihr Abo oder ihren Kauf der Zeitung ermöglicht haben. Ich denke an viele wunderbare Gespräche und Geschichten zurück. Den Landkreis Friesland und seine Friesen habe ich in 17 Jahren kennen und schätzen gelernt. Und meine Heimatstadt Wilhelmshaven liegt mir sowieso am Herzen.

Im Lokaljournalismus zu arbeiten, war nicht nur Wissensvermittlung, sondern es gab auch immer etwas, das man selbst dazulernen konnte. Die Zeiten ändern sich und dieses Kapitel ist für mich bald abgeschlossen, aber ich denke an diese knapp zwei Jahrzehnte gerne zurück.

Apfelfunk

apfelfunk-artwork1Am 3. Februar habe ich zusammen mit Jean-Claude Frick einen neuen Podcast namens Apfelfunk gestartet.

Alle zwei Wochen wollen wir in der Sendung über Apple-Themen sprechen. Das Interesse, über diesen spannenden Bereich zu podcasten, besteht bei mir schon längere Zeit. Mit Jean-Claude freue ich mich einen Mitstreiter gefunden zu haben, der einerseits über eine hohe Detailkenntnis verfügt, andererseits all die positiven Eigenschaften mitbringt, die einen guten Podcaster ausmachen.

Nach der ersten Folge habe ich ein sehr gutes Gefühl. Ich würde mich freuen, wenn dieses neue Projekt viele Hörer gewinnt.

Google und SEO – Eine Gefahr für die Vielfalt

Als ich Mitte der 90er Jahre meinen ersten Internetzugang nutzte, war das Finden von Webseiten noch ein Abenteuer. Meine Anlaufstellen hießen damals Altavista, Lycos, Yahoo und WEB.DE (die beiden letztgenannten waren seinerzeit noch gut geführte Internetverzeichnisse, wovon heute nicht mehr viel erkennbar ist). Und wenn man etwas suchte, aber auf Anhieb nichts fand, dann wusste man: Es gibt noch eine Wahrheit außerhalb der jeweiligen Suchmaschine. Also suchte man häufig auch anderswo weiter. Jedes dieser Verzeichnisse bzw. dieser Datenbanken hatte einen Teilüberblick zu bieten. Das wusste man als Nutzer.

Das hat sich (leider) alles geändert. Viele sorgen sich – zurecht – um Netzneutralität und mitlesende Geheimdienste. Aber was das Netz meines Erachtens dieser Tage wirklich in seinem Nutzwert bedroht, sind zunehmende Einfalt und Monopolisierung bei der Wahl der Instrumente, um Informationen überhaupt erstmal zu finden.

Die Verblödung des Netzes hat einen Namen: Googeln. Viele suchen nicht mehr nach Informationen im Netz, sie googeln. Das heißt, sie ordnen sich einem einzelnen Internetkonzern vollkommen unter. Ich stelle eine Frage und ich bekomme eine Antwort. Es gibt immer weniger Menschen, die noch wissen, dass die Stärke des Netzes gerade darin liegt, viele Antworten auf eine Frage zu bekommen. Und damit sind nicht die Google-Suchergebnisse gemeint, die oft durchsetzt sind von Müll, der auf Googles eigenbrötlerische Pagerank-Ordnung und erfolgreiches Bemühen jener SEO-Manipulatoren zurückgeht, die uns das vorsetzen, was uns gar nicht interessiert.

Die Symptome dieser Entwicklung bekomme ich in diesem Blog zu spüren. Ich erreiche über Google so gut wie keinen relevanten Nutzer mehr. Das hat sicher zum einen damit zu tun, dass das Feld der Tech-Themen durch viele Seiten besetzt wird, klar. Andererseits sehe ich, dass ich bei Themen, die mir wichtig sind, in den Google-Ergebnissen kaum auftauche und bei anderen, die mir vollkommen unwichtig sind, dagegen schon. Es ist dabei häufig nur eine Frage davon, wie viele SEO-Schummler sich in dem Feld bewegen. Googele ich dann nach jenen Themen, die mir wichtig sind, lande ich auf den vorderen Rängen oft auf haarsträubenden Seiten. Zur Ehrenrettung von Google muss ich sagen, dass sie häufig die Relevanzkriterien ändern, um die Search Engine Optimization (SEO) im Zaum zu erhalten. Das Ergebnis ist freilich für Hobbyblogger vollkommen unbefriedigend: Mittlerweile ist man ohne professionelles Linkbuilding erst recht gekniffen. Gegen Geld und Manpower, die sich den neuen Regeln anpassen, kann kein Hobbyschreiber ankommne.

Das einfachste wäre vermutlich, SEO unter Strafe zu stellen. Da dieser Wunsch aber vollkommen unrealistisch ist, sollte sich die Netzgemeinde einmal Gedanken darüber machen, ob die gegenwärtige eine wünschenswerte Entwicklung ist. Als Hobbyblogger hat man im Netz heute keine Chance mehr, Leser zu erreichen. Man kann sich auf den Kopf stellen, unzählige Tipps wälzen und am Ende doch feststellen, dass es kein Durchkommen mehr gibt. Vor allem stellt sich die Frage, ob man überhaupt so viel Aufwand in Linkbuilding investieren möchte, wenn man doch eigentlich Texte schreiben will.

Zum Glück gibt es Facebook und Twitter. Von dort gibt es viel mehr Besucher, auch solche, die wiederkehren. Aber ich befürchte, auf kurz oder lang gelangen wir von einem Übel ins nächste, wenn wir auf diese Dienste vertrauen. Auch hier stecken Konzerne dahinter, deren Streben auf Monopolisierung ausgerichtet ist. Und auch dort ist zunehmend derjenige im Vorteil, der mehr Geld und Aufwand ins Marketing steckt, als in die Inhalte. Das kann für die Qualität des Netzes keine Lösung sein.

Die Frage, wie frei man Google & Co. schalten und walten lässt, ist sicherlich eine Option, um an der misslichen Situation etwas zu ändern. Für viel wichtiger halte ich aber, dass ein jeder mal seine Internetgewohnheiten auf den Prüfstand stellt. Nehmen wir es auch im echten Leben hin, nur auf eine einzige Person zu hören? Oder vertrauen wir dort nicht viel häufiger auf die Antworten mehrerer Personen und bilden uns daraus unsere eigene Meinung?

Es gibt Alternativen zu Google: Bing und DuckDuckGo sind nur zwei davon. Es könnte noch viel mehr geben, wenn der automatische Reflex vieler Nutzer nicht der wäre, selbst Domains über Google aufzurufen.

wasgehtApp.com ist jetzt etwas schneller

Mit dem heutigen Tag gibt es einige kleinere Änderungen auf wasgehtApp.com, die wahrscheinlich den meisten gar nicht auffallen:

  1. Der Aufbau der Seite sollte jetzt etwas schneller erfolgen.
  2. wasgehtApp.com steigt aus sämtlichen Blogcharts aus, denn die Beteiligung dort hat vermutlich nur den Betreibern der Seiten genützt – dieser Seite allerdings nicht.
  3. Facebook und Twitter spielen da schon eine größere Rolle. Entsprechend prominent findet sich deshalb der Link auf die entsprechenden Accounts.

Für Blogger empfiehlt sich übrigens der regelmäßige Blick auf die PageSpeed Insights von Google. Schnelligkeit wirkt sich auf das Ranking in der Suchmaschine aus. Und welcher Leser wartet schon gerne auf den Seitenaufbau?

 

Ein Jahr wasgehtApp podcast und eine neue Folge

Kleines Jubiläum: Der wasgehtApp podcast ist ein Jahr alt und seit diesem Wochenende steht eine neue Folge zum Abruf bereit. Wir sprechen dieses Mal über Provokation.

wasgehtApp podcast Folge 10
wasgehtApp podcast Folge 10

Der wasgehtApp podcast entstand als eine eher spontane Idee. Nach den guten Erfahrungen mit dem Trekcast wuchs in mir der Wunsch, ein weiteres Podcast-Projekt zu starten. Ziel war es, eine Art Talkshow mit interessanten Gästen ins Leben zu rufen, die die Netzkultur prägen.

Nun ist es nicht so, dass Deutschlands Podcastlandschaft bislang wenig zu bieten hatte. Es gibt einige echte Juwelen, die seit vielen Jahren auf Sendung gehen. Anders als in den USA wird die deutsche Podcast-Szene sehr durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk dominiert, der seine Sendungen als Zweitverwertung in Podcast-Form veröffentlicht. Dies vernebelt bei iTunes leider den Blick auf die restlichen Formate, da Radio und Fernsehen durch Promotion in ihren klassischen Medien wesentlich leichter neue Podcasthörer für sich gewinnen können. Überhaupt ist es schwieriger, einen deutschsprachigen Podcast auf die Beine zu stellen, weil dies in der Regel nur als Hobby möglich ist. In den USA gibt es viel mehr Podcaster, die ihre Formate hauptberuflich betreuen, da es dort sogar einen Werbemarkt gibt, der – bei den bekannten Formaten – durchaus auskömmliche Erträge abliefert. Vielleicht ist die höhere Professionalisierung in den USA aber auch der Grund, warum hierzulande jenseits der gebührenfinanzierten Inhalte einige Formate besonders erfolgreich sind, die schon als recht speziell bezeichnet werden können. Hier sah ich die Chance für den wasgehtApp podcast, diese Lücke zu schließen.

Mein erster Gast war die Schriftstellerin Julia Schramm, bekannt durch ihr Buch „Klick mich“ und im Jahr 2012 im Fokus einiger Massenmedien wegen ihres Engagements bei der Piratenpartei. Julia hat das Talent, auf sich und die Themen, die ihr wichtig sind, aufmerksam zu machen. Sie versteht es, zu polarisieren – ein perfekter Gast für den Auftakt zu einem neuen Podcastformat.

Darauf, dass sie tatsächlich zusagt, hätte ich vor Beginn des wasgehtApp podcasts keine Wette abgeschlossen. Auch wenn es manchen Hörern rückblickend abgesprochen vorkommen mag, entstand die weitere Zusammenarbeit tatsächlich spontan nach der ersten Aufzeichnung. Seit Folge 2 moderiert Julia den wasgehtApp podcast zusammen mit mir.

Seither hatten wir bereits viele interessante Gäste in der Sendung: Richard Gutjahr, Larissa Vassilian, Antje Schrupp, Harry Liebs, Michael Umlandt, Luciana Schmidt und Stephan Urbach waren großartige Gesprächspartner – die Themen, die sie in die Sendung brachten, waren vielfältig und dürften zu manchem Erkenntnisgewinn geführt haben.

Natürlich sind wir auch zur Selbstkritik fähig: Einen großen Kritikpunkt, die Tonqualität, haben wir aus der Welt geschafft. Akustisch hat sich der Podcast dank besserer Mikrofone und veränderter Aufnahmeverfahren deutlich verbessert.

Einige Hörer erwarteten angesichts des Namens einen reinen Tech-Podcast, manche finden den Titel auch unpassend oder irreführend: Mag sein, dass der wasgehtApp podcast schwer in den klassischen Rubriken zu verorten ist. In den ersten zehn Folgen gab es eine bunte Mischung aus Netzthemen, Politik und anderen Themenbereichen. Doch warum sollten wir den x-ten Podcast aufmachen, der über die neuesten Apple-News spricht? Über allem stand stets das „Netz“ als Oberbegriff.

Der wasgehtApp podcast ist ein Blick über den Tellerrand. Das soll er auch in Zukunft bleiben. Hoffen wir auf viele Folgen. Und viele Hörer. Vielen Dank an alle, die ihm jetzt schon die Treue halten!

 

Frohes neues Jahr!

Allen Lesern von wasgehtApp.com wünsche ich ein frohes neues Jahr 2014!

Wir beginnen das neue Jahr mit einer Veränderung bei den sozialen Medien. Ab sofort gibt es einen eigenen Twitter-Account für wasgehtApp.com namens @wasgehtApp_com.

Ansonsten bleibt es bei dem Ziel, wasgehtApp.com weiter zu einer Plattform für meinungsfreudigen Tech-Journalismus auszubauen. Newsportale gibt es im deutschsprachigen Raum zuhauf. Was fehlt, sind Blogs wie Daring Fireball, die Orientierung geben und manchmal einfach nur zum Meinungsaustausch einladen.

Bis dahin ist es ein weiter Weg. Packen wir es an!

Neue Folge des wasgehtApp podcasts – Julia goes USA

wasgehtapp-podcastDie zweite Folge des wasgehtApp podcasts ist ab sofort abrufbar. Julia berichtet darin über ihre USA-Reise, die sie im Februar/März 2013 unternommen hat. Gemeinsam sprechen wir über amüsante, angenehme, aber auch bedenkenswerte Eigenheiten Amerikas.

Nach der Premierensendung im Februar melden wir uns jetzt im März zurück und entkräften etwaige Zweifel, dass der wasgehtApp podcast eine Eintagsfliege ist.

Stattdessen haben wir uns nämlich eine Menge vorgenommen. In kommenden Sendungen wollen wir zum Beispiel mit interessanten Gästen sprechen. Wir haben auch schon allerlei Themenideen entwickelt – es gibt also viele Gründe zur Vorfreude.

Aktuell beschäftigen wir uns mit den USA.

Dazu aus dem Inhalt:

Thema Nummer 2: ”Do they have free Wi-Fi?” – Julia goes USA

Die USA sind für viele das Land der Träume – und doch löst einiges bei Europäern Kopfschütteln auf und will so gar nicht zur Traumwelt passen. Julia war dieses Jahr für vier Wochen in den Staaten. Sie hat große Städte an der Ost- und der Westküste besucht, mit vielen Menschen gesprochen und viele interessante Eindrücke gesammelt, die sie in dieser Folge im Gespräch mit Malte (3 USA-Reisen) erörtert.

Der Bogen der Themen reicht von der Wi-Fi-Situation, die wesentlich besser als in Deutschland ist, über die Werbekultur in Bussen, die Qualität des Festnetzes und öffentliche Verkehrsmittel vs. Autos. Wir sprechen außerdem über die Rolle der Medien in den USA, das Fernsehen, Ernährung, Arztbesuche und Wegwerfkultur.

Wenn Euch der Podcast gefällt, teilt es gerne der restlichen Welt mit. Natürlich freuen wir auch über Feedback!

Hier geht’s direkt zum Podcast: podcast.wasgehtApp.com
Außerdem gibt es die Folgen auch bei iTunes.

Wer den Podcast-Feed direkt laden möchte, findet ihn unter http://podcast.wasgehtapp.com/feed/podcast/

Neu: Der wasgehtApp podcast

wasgehtapp-podcastwasgehtApp gibt es jetzt auch zu hören: Seit heute gibt es hier einen Podcast. Moderiert wird die Sendung von Julia Schramm und Malte Kirchner.

Im Fokus stehen Themen rund um das Internet, Netzkultur, soziale Medien und Tech. In unserer ersten Sendung geht es um Selbstdarstellung, ein negativ behafteter Begriff, obwohl Blogs, Facebook, Twitter & Co. doch ohne Selbstdarstellung gar nicht denkbar sind.

Zu Gast ist Julia Schramm, “Enfant terrible der Netz-Promis”, wie sie auf ihrem Twitter-Profil einen Onlinejournalisten zitiert. Julia ist Buchautorin, Politologin und Feministin. Sie hat ein spannendes Buch geschrieben, das für allerlei Diskussionen sorgte. Sie war Mitglied im Bundesvorstand der Piratenpartei. Und seit kurzem moderiert sie mit Andi Popp den Podcast “Die Nerd und der Mann”.

Nach dieser gelungenen Premiere haben Julia und Malte beschlossen, die Sendung gemeinsam weiter zu moderieren.

Der wasgehtApp podcast kann auch kostenlos über iTunes abonniert werden.

Feedback ist willkommen!

Link zum Podcast

wasgehtApp – der tägliche Überblick

wasgehtApp – diese Frage soll in diesem Blog ab sofort täglich in einem News-Überblick gestellt werden. Heute geht es los.

Wie andere Tech-Interessierte verfolgen wir zahlreiche RSS-Feeds und Quellen. Vieles erscheint darin doppelt und dreifach. Einiges ist für den deutschsprachigen Raum eher uninteressant. Und manche Themen gehen leider in der Vielzahl der Meldungen völlig unter.

Der tägliche wasgehtApp-Überblick soll eine bequeme Alternative zum Verfolgen des Nachrichtengeschehens sein. Neben den Themen, über die am meisten diskutiert wird, sollen auch die kleinen Geschichten ein Forum erhalten.

Wie vieles in diesem Blog, handelt es sich um einen Versuch. Feedback ist hochwillkommen!