iPad 5, iPhone 6, iOS 7: Der Apple-Jahresausblick 2013

apple2013Für Apple wird das Jahr 2013 ein entscheidendes Jahr. Klar, das schreiben die Medienvertreter eigentlich jedes Jahr. Doch die personellen Veränderungen im vergangenen Jahr werden 2013 erstmals Auswirkungen zeigen. Pünktlich zum Jahresbeginn wagen wir einen kleinen Blick auf das, was uns in den kommenden 364 Tagen erwarten könnte:

Das Timing
Vorbei die Zeiten, als Apple durch seine ungefähre Berechenbarkeit bei den Terminen glänzte. Ob es im Frühjahr ein neues iPad geben wird, steht nach dem Jahr 2012 in den Sternen. Das iPad der vierten Generation kam ja auch eher, als viele es erwartet haben. Und mit einer deutlichen Steigerung der Rechenleistung war es nicht nur das erwartete Update des iPad 3 mit dem neuen Lightning-Anschlusskabel.

Die Frage ist also, wie Apple seine Zeitpunkte für Produktvorstellungen in diesem Jahr wählen wird. Einzige Konstante dürfte dabei wohl die für Mitte des Jahres erwartete Entwicklerkonferenz World Wide Developers Conference (WWDC) sein, die sich für die Vorstellung der nächsten iOS-Version anbietet.

Bei der Hardware spielt hingegen auch das Vorgehen der Mitbewerber eine Rolle.

iPad 5
Jüngst kursierten schon erste Gerüchte (u.a. bei Apple Insider) über das Aussehen des iPad 5. Erwartet wird, dass wie beim iPhone und Beim iPad Mini künftig auf einen metallfarbenen Rücken verzichtet wird und stattdessen eine einheitliche Farbgebung wie bei den schwarzen Modellen gewählt wird. Apple möchte das Gerät wohl auch wieder dünner bauen – die das etwas dickere Design war manchen Kritikern beim Gerät der dritten Generation negativ aufgefallen. Ansonsten gibt es eigentlich wenige Hardware-Verbesserungen, die sich aufdrängen. Prozessor, Display, Kameras und Aussehen lassen eigentlich wenig Wünsche offen. Apple müsste schon eine echte Innovation einbauen, um Besitzer eines iPads der dritten oder vierten Generation zum Umstieg zu bewegen. Angeblich, so das Gerücht, soll das Gerät schon im März erscheinen. Dies würde darauf hindeuten, dass es bei eher kleinen Updates bleibt.

iPad Mini 2
Das iPad Mini ist ein echter Verkaufsschlager. Obwohl die Spezifikationen des Geräts denen des iPad 2 ähneln (mit einigen Anleihen des iPad 3) hat es alleine aufgrund seiner Gerätegröße viele zum Kauf bewegt. Und auch wir können bestätigen, dass das iPad Mini ein optimales Zweit-iPad ist, das vor allem dazu einlädt, es mitzunehmen. Doch wie geht es weiter mit dem iPad Mini? Im Gegensatz zum großen Bruder gibt es zwei Punkte, die relativ wahrscheinlich von Apple aufgegriffen werden. Der eine Punkt ist das Display: Apple wird hier sicherlich noch die Retina-Qualität nachrüsten (vgl. Bericht von Digi Times), obwohl die jetzige Auflösung – allen Unkenrufen zum Trotz – nicht schlecht ist. Da das Gerät die Auflösung des iPad 2 bei einer kleineren Bildschirmdiagonale nutzt, liegt es irgendwo zwischen der Auflösung des iPad 2 und Retina. Zweiter Punkt ist der Prozessor: Vermutlich wird hier ebenfalls nachgebessert.

iPhone 5S / iPhone 6
Das iPhone 5 hat vielleicht bei seiner Präsentation nicht unbedingt einen Aha-Effekt ausgelöst. Nach einigen Monaten mit dem Gerät sind wir jedoch der Ansicht, dass die damalige Enttäuschung verfrüht war. Der höhere Bildschirm, die LTE-Unterstützung und das dünnere Gehäusedesign sind große Fortschritte. Spätestens dann, wenn man das iPhone 4S mal wieder in die Hand nimmt, wird deutlich, dass das iPhone 5 nicht nur ein spärliches Update ist.

Doch wie geht es weiter? Der Apple-Tradition folgend, dürfte dieses Jahr nur eine verbesserte Version, ein iPhone 5S, erscheinen. Denkbar wäre hierbei eine weitreichendere Unterstützung von LTE in Europa, so dass zum Beispiel auch Vodafone-Kunden in den Genuss der schnellen Datenübertragung kommen können.

Gerüchte besagen, dass Apple angeblich an der Verwendung eines IGZO-Displays interessiert sein soll (Bericht von Baylog). Die Verwendung von Indium-Gallium-Zinkoxid (IGZO) sei effizienter, das heißt das Gerät würde weniger Energie benötigen und die Akkulaufzeiten von Smartphones sind bekanntermaßen nach wie vor verbesserungswürdig. So oder so ist Energiesparen für die Hersteller von Interesse: Denn auch neue Funktionen benötigen Strom. Sollte Apple – wie mehrfach vermutet – irgendwann auch auf Near Field Communication (NFC) setzen, um etwa bargeldloses Bezahlen zu ermöglichen, bedürfte es eines neuen Chips, der ebenfalls Energiehunger entwickelt.

iOS 7
Wie geht es mit dem mobilen Betriebssystem iOS 7 weiter? Scott Forstall, seit Anbeginn dafür verantwortlich, verlässt Apple und damit sind so oder so neue Akzente bei der Weiterentwicklung zu erwarten. Einige vermuten, dass Chefdesigner Jony Ive das Look&Feel des System gar fundamental ändern könnte, da er wohl mit Forstalls Ideen alles andere als einverstanden war. Nun sind die Geschmäcker bekanntermaßen verschieden, doch wenn Ive die Software zu schlicht gestalten sollte, könnte iOS künftig Android ähnlicher sehen. Der lachende Dritte wäre dann wohl Windows Phone, das in punkto Aussehen ja jetzt schon angenehm anders wirkt. Vielleicht schafft Ive es aber auch, der zuletzt etwas angestaubten Fortschreibung der Software neues Leben einzuhauchen. Spannend wird auch sein, welche Funktionen Apple herausbringt, um Android und anderen Mitbewerbern das Wasser zu reichen. Es kursieren auf alle Fälle schon allerhand Wunschzettel (z. B. hier).

Scott Forstall
Ja, und was macht eigentlich Scott Forstall in seinem Leben nach Apple? Im besten Fall könnte er sich bei einer Firma engagieren, die für iOS-Geräte Software schreibt. Genauso gut könnte es aber auch sein, dass Forstall einen ganz anderen Weg einschlägt und vielleicht sogar in Konkurrenz zu Apple tritt. Seine Auftritte bei den Keynotes werden wir auf jeden Fall vermissen.

Die Apple-Aktie
Der Aktienkurs von Apple hat im vergangenen Jahr weitere Höhenrekorde aufgestellt. In der zweiten Jahreshälfte ging es allerdings für einige Zeit erstmals auch bergab, was sofort Kommentare nach sich zog, dass der Apple-Hype zu einem Ende gelangen könnte. Ob die Aktie wirklich der Gradmesser für die Innovationsfreude im kalifornischen Cupertino ist, wagen wir zu bezweifeln. Dass die Börsianer sich gerne mal irren, haben wir ja erst mit dem Hype um die Facebook-Aktie erlebt. Trotzdem hat die Aktie zumindest eine psychologische Wirkung und nicht zuletzt basiert das Vermögen fast aller Apple-Verantwortlichen auf dem aktuellen Börsenwert Apples, da sie große Anteilspakete erhalten haben – und wen würde es kalt lassen, wenn das eigene Vermögen binnen weniger Stunden um einige Prozentpunkte nach unten saust.

Alles in allem gibt es gute Voraussetzungen für ein spannendes Apple-Jahr. Zu einer Prognose, wo die Reise für den Konzern hingeht, lassen wir uns nicht hinreißen. Zumindest muss man der Zukunft nicht pessimistisch entgegen sehen. Sei es, weil Apple vielleicht für die eine oder andere Überraschung sorgt (iWatch, Apple-Fernseher). Oder aber, weil die Konkurrenz in punkto Innovation schwach bleibt.

Neue Apple-TV-Benutzeroberfläche angeblich von Jobs aussortiert

Der ehemalige Apple-Mitarbeiter Michael Margolis behauptet via Twitter, dass die neue Apple-TV-Benutzeroberfläche von Steve Jobs vor fünf Jahren abgelehnt wurde. „Jetzt ist keiner mehr da, der ,Nein‘ zu schlechtem Design sagt“, schrieb er  in seiner Nachricht.

Das ist harter Tobak. Interessant ist jedoch vor allem, wie sehr sich sämtliche prominenten Mac-Blogs auf die Nachricht stürzen, als wenn jemand endlich mal ausspricht, was viele denken.

Lassen wir mal den Wahrheitsgehalt dahingestellt, ist die zugrundeliegende Frage doch die, wie Apple nach dem Tod von Steve Jobs verfährt. Gibt es tatsächlich einen festgelegten Produktfahrplan für die nächsten Jahre, den Jobs noch mit festgelegt hat, wie es mancherorts zu lesen war? Oder sind die Apple-Verantwortlichen sich selbst überlassen und können nun auch jene Wege beschreiten, die Jobs verschmäht hat?

Und ist das eigentlich unbedingt etwas Negatives, wenn die neue Apple-Generation ihre eigene Linie verfolgt?

Über das Aussehen des neuen Apple-TV-UIs lässt sich sicher streiten. Doch die zugrundeliegende Philosophie des Produktes wurde nicht angetastet.

Former Apple TV Engineer: ‘Those New Apple TV Designs Were Tossed Out 5 Years Ago’ | Macgasm.

iPad-Vorstellung: Eine erste Analyse

Wir leben in der Post-PC-Ära. Als Steve Jobs vor einigen Jahren diesen Satz erstmals in den Mund nahm, habe ich ihn zugegebenermaßen belächelt. Mit jeder neuen Produktvorstellung wird jedoch deutlicher, dass dieses Lächeln verfrüht, ja, sogar verfehlt war. Das neue iPad – zum Namen später mehr – ist ein weiterer Schritt auf dem Weg der Post-PC-Bewegung. Das Tablet entledigt sich zunehmend seiner hardwareseitigen Fesseln. Speicherplatz? Seit der iCloud kein Thema mehr. Bildschirmdarstellung? Zumindest die Auflösung spielt mit Einführung des Retina Displays keine Rolle mehr. Software? Wer sich nicht mit dem ungleich teureren Photoshop auf dem PC oder Mac und seinen vielen Optionen herumschlagen möchte, ist mit iPhoto und Photoshop Touch auf dem iPad deutlich besser bedient.

Die Vorstellung des neuen iPads muss in genau diesem Kontext gesehen werden. Apple verfolgt damit etwas ganz Großes, nämlich ein komplett neues Denken bei einer Mehrheit der Bevölkerung zu etablieren. Es geht um die Frage, welches technische Gerät diese Mehrheit für ihre Zwecke benötigt. Der PC oder Mac wird in dieser neuen Welt nur noch für Profis eine Rolle spielen. Wer im Internet surfen will, E-Mails oder gelegentlich Texte schreiben möchte oder etwas benötigt, um seine Fotos zu veredeln und zu organisieren, der wird künftig nicht mehr das dringende Bedürfnis haben, einen stationären Computer zu besitzen.

Der Weg dorthin besteht aus vielen kleinen Schritten. Auch wenn Apple radikale Umwälzungen liebt: Verlässlichkeit spielt eine große Rolle, um die Menschen auf diesem Weg wirklich mitzunehmen. Ginge es mit zu großen Schritten voran, würde irgendwann die Qualität leiden. Gute Ideen, wie MobileMe, sind schon an so kleinen Dingen wie Verfügbarkeit gescheitert. Eine iCloud, die nicht funktioniert? Die Folgen wäre nicht auszudenken.

Trotzdem muss Apple aufpassen, in seinen Fortschritten nicht zu kleinteilig zu werden. Ohne Frage, das dritte iPad ist technologisch ein großer Schritt nach vorn: Das Retinadisplay war schon beim iPhone 4 eine beachtliche Ingenieursleistung. Bei einem 9,7-Zoll-Display kann nicht einfach nur von einer Anpassung gesprochen werden: Es ist eine Leistung, die noch weit über dem Smartphone anzusiedeln ist. Gleichwohl ist Apple damit und mit den anderen Neuerungen im Bereich der Erwartungen geblieben. LTE haben andere auch schon in ihre Geräte integriert. Beachtenswert ist daran bestenfalls, dass dabei die gleiche Akkuleistung bewahrt werden konnte.

Dass alle Welt den großen, unerwarteten Aha-Effekt erwartet, hat sich Apple vor allem selbst zuzuschreiben. Mit früheren Produktvorstellungen unter Steve Jobs wurde die Messlatte hoch gelegt. Spätestens beim „One More Thing“ versetzte der Visionär und Vordenker die Zuschauer ins ungläubige Staunen. Dass „One More Thing“ schon beim dritten Apple-Event in Folge fehlte, darf durchaus als Zeichen gewertet werden.

Bei großen Produktevents erwarten Apple-Fans nicht weniger als eine Revolution. Augenscheinlich fällt es dem Weltkonzern zunehmend schwerer, diese Hoffnung in vollem Umfang zu erfüllen.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Wir haben heute ein sensationelles Gerät gesehen, das wir lieber heute als morgen einmal ausprobieren möchten. Und den zunächst simpel wirkenden Namen „neues iPad“ sollte man nicht überbewerten – viele Entwicklungen Apples haben anfangs polarisiert und ernteten manches Mal Kopfschütteln (siehe die Post-PC-Ära), bevor sie sich dann doch als Geniestreich entpuppten. Meine persönlichen Zweifel, dass Apple nach dem Tode von Steve Jobs schnell wieder zur alten Höchstform zurückfindet, wurden heute nicht gänzlich ausgeräumt.

 

Hier einige andere Stimmen aus dem Netz:

Christian Zibreg, 9 to 5 Mac:

Call me stupid, but somehow I doubt Steve Jobs, the master of catchy phrases, would approve of such a name.

Stephen Hackett, 512pixels:

Overall, I think today — as big as it was — was an evolutionary step forward. I am not saying that I am disappointed in today’s announcements, or think Apple missed the boat on any of the features it added. I think the company knocked it out of the park today.

Expecting revolution every year is insane. Besides, that new iPad looks like one hell of an upgrade. I can’t wait to get mine.

Neues Apple TV mit 1080p-Auflösung

Die große Fernsehrevolution ist ausgeblieben: Mit einem neuen Apple TV hat der IT-Konzern am Mittwochabend in San Francisco die Gerüchte um einen Apple-Fernseher vorerst zerschlagen.

Das neue Gerät ist ein kleines schwarzes Kästchen mit runden Ecken und sieht damit wie sein Vorgänger aus. Herausragendes Merkmal der neuen Version ist die Unterstützung von 1080p. Bislang war nur die kleinere HD-Auflösung (720p) integriert. Künftig wird der iTunes Store deshalb auch Filme und Serien in 1080p-Auflösung anbieten.

Verändert kommt auch die Benutzeroberfläche daher. Statt Schriftmenüs gibt es Icons, die denen von iOS ähnlich sehen. Eine größere Rolle spielt auch die iCloud. Sie soll unter anderem für die leichte Übermittlung von Filmen und Abspiellisten sorgen.

Kleinere Verbesserungen gibt es beim Springen innerhalb einer Film-Wiedergabe. Sie soll nun schneller erfolgen.

Die wichtigsten neuen Funktionen im Überblick:

  • Unterstützung von 1080p (bislang: 720p)
  • Neue Benutzeroberfläche, die iOS-ähnlich aussieht
  • Die iCloud spielt eine größere Rolle (u.a. für Filme, Playlisten)
Das neue Apple-TV soll in den USA weiterhin 99 Dollar kosten und ist laut Apple-Chef Tim Cook ab sofort vorbestellbar.