iPad 5, iPhone 6, iOS 7: Der Apple-Jahresausblick 2013

apple2013Für Apple wird das Jahr 2013 ein entscheidendes Jahr. Klar, das schreiben die Medienvertreter eigentlich jedes Jahr. Doch die personellen Veränderungen im vergangenen Jahr werden 2013 erstmals Auswirkungen zeigen. Pünktlich zum Jahresbeginn wagen wir einen kleinen Blick auf das, was uns in den kommenden 364 Tagen erwarten könnte:

Das Timing
Vorbei die Zeiten, als Apple durch seine ungefähre Berechenbarkeit bei den Terminen glänzte. Ob es im Frühjahr ein neues iPad geben wird, steht nach dem Jahr 2012 in den Sternen. Das iPad der vierten Generation kam ja auch eher, als viele es erwartet haben. Und mit einer deutlichen Steigerung der Rechenleistung war es nicht nur das erwartete Update des iPad 3 mit dem neuen Lightning-Anschlusskabel.

Die Frage ist also, wie Apple seine Zeitpunkte für Produktvorstellungen in diesem Jahr wählen wird. Einzige Konstante dürfte dabei wohl die für Mitte des Jahres erwartete Entwicklerkonferenz World Wide Developers Conference (WWDC) sein, die sich für die Vorstellung der nächsten iOS-Version anbietet.

Bei der Hardware spielt hingegen auch das Vorgehen der Mitbewerber eine Rolle.

iPad 5
Jüngst kursierten schon erste Gerüchte (u.a. bei Apple Insider) über das Aussehen des iPad 5. Erwartet wird, dass wie beim iPhone und Beim iPad Mini künftig auf einen metallfarbenen Rücken verzichtet wird und stattdessen eine einheitliche Farbgebung wie bei den schwarzen Modellen gewählt wird. Apple möchte das Gerät wohl auch wieder dünner bauen – die das etwas dickere Design war manchen Kritikern beim Gerät der dritten Generation negativ aufgefallen. Ansonsten gibt es eigentlich wenige Hardware-Verbesserungen, die sich aufdrängen. Prozessor, Display, Kameras und Aussehen lassen eigentlich wenig Wünsche offen. Apple müsste schon eine echte Innovation einbauen, um Besitzer eines iPads der dritten oder vierten Generation zum Umstieg zu bewegen. Angeblich, so das Gerücht, soll das Gerät schon im März erscheinen. Dies würde darauf hindeuten, dass es bei eher kleinen Updates bleibt.

iPad Mini 2
Das iPad Mini ist ein echter Verkaufsschlager. Obwohl die Spezifikationen des Geräts denen des iPad 2 ähneln (mit einigen Anleihen des iPad 3) hat es alleine aufgrund seiner Gerätegröße viele zum Kauf bewegt. Und auch wir können bestätigen, dass das iPad Mini ein optimales Zweit-iPad ist, das vor allem dazu einlädt, es mitzunehmen. Doch wie geht es weiter mit dem iPad Mini? Im Gegensatz zum großen Bruder gibt es zwei Punkte, die relativ wahrscheinlich von Apple aufgegriffen werden. Der eine Punkt ist das Display: Apple wird hier sicherlich noch die Retina-Qualität nachrüsten (vgl. Bericht von Digi Times), obwohl die jetzige Auflösung – allen Unkenrufen zum Trotz – nicht schlecht ist. Da das Gerät die Auflösung des iPad 2 bei einer kleineren Bildschirmdiagonale nutzt, liegt es irgendwo zwischen der Auflösung des iPad 2 und Retina. Zweiter Punkt ist der Prozessor: Vermutlich wird hier ebenfalls nachgebessert.

iPhone 5S / iPhone 6
Das iPhone 5 hat vielleicht bei seiner Präsentation nicht unbedingt einen Aha-Effekt ausgelöst. Nach einigen Monaten mit dem Gerät sind wir jedoch der Ansicht, dass die damalige Enttäuschung verfrüht war. Der höhere Bildschirm, die LTE-Unterstützung und das dünnere Gehäusedesign sind große Fortschritte. Spätestens dann, wenn man das iPhone 4S mal wieder in die Hand nimmt, wird deutlich, dass das iPhone 5 nicht nur ein spärliches Update ist.

Doch wie geht es weiter? Der Apple-Tradition folgend, dürfte dieses Jahr nur eine verbesserte Version, ein iPhone 5S, erscheinen. Denkbar wäre hierbei eine weitreichendere Unterstützung von LTE in Europa, so dass zum Beispiel auch Vodafone-Kunden in den Genuss der schnellen Datenübertragung kommen können.

Gerüchte besagen, dass Apple angeblich an der Verwendung eines IGZO-Displays interessiert sein soll (Bericht von Baylog). Die Verwendung von Indium-Gallium-Zinkoxid (IGZO) sei effizienter, das heißt das Gerät würde weniger Energie benötigen und die Akkulaufzeiten von Smartphones sind bekanntermaßen nach wie vor verbesserungswürdig. So oder so ist Energiesparen für die Hersteller von Interesse: Denn auch neue Funktionen benötigen Strom. Sollte Apple – wie mehrfach vermutet – irgendwann auch auf Near Field Communication (NFC) setzen, um etwa bargeldloses Bezahlen zu ermöglichen, bedürfte es eines neuen Chips, der ebenfalls Energiehunger entwickelt.

iOS 7
Wie geht es mit dem mobilen Betriebssystem iOS 7 weiter? Scott Forstall, seit Anbeginn dafür verantwortlich, verlässt Apple und damit sind so oder so neue Akzente bei der Weiterentwicklung zu erwarten. Einige vermuten, dass Chefdesigner Jony Ive das Look&Feel des System gar fundamental ändern könnte, da er wohl mit Forstalls Ideen alles andere als einverstanden war. Nun sind die Geschmäcker bekanntermaßen verschieden, doch wenn Ive die Software zu schlicht gestalten sollte, könnte iOS künftig Android ähnlicher sehen. Der lachende Dritte wäre dann wohl Windows Phone, das in punkto Aussehen ja jetzt schon angenehm anders wirkt. Vielleicht schafft Ive es aber auch, der zuletzt etwas angestaubten Fortschreibung der Software neues Leben einzuhauchen. Spannend wird auch sein, welche Funktionen Apple herausbringt, um Android und anderen Mitbewerbern das Wasser zu reichen. Es kursieren auf alle Fälle schon allerhand Wunschzettel (z. B. hier).

Scott Forstall
Ja, und was macht eigentlich Scott Forstall in seinem Leben nach Apple? Im besten Fall könnte er sich bei einer Firma engagieren, die für iOS-Geräte Software schreibt. Genauso gut könnte es aber auch sein, dass Forstall einen ganz anderen Weg einschlägt und vielleicht sogar in Konkurrenz zu Apple tritt. Seine Auftritte bei den Keynotes werden wir auf jeden Fall vermissen.

Die Apple-Aktie
Der Aktienkurs von Apple hat im vergangenen Jahr weitere Höhenrekorde aufgestellt. In der zweiten Jahreshälfte ging es allerdings für einige Zeit erstmals auch bergab, was sofort Kommentare nach sich zog, dass der Apple-Hype zu einem Ende gelangen könnte. Ob die Aktie wirklich der Gradmesser für die Innovationsfreude im kalifornischen Cupertino ist, wagen wir zu bezweifeln. Dass die Börsianer sich gerne mal irren, haben wir ja erst mit dem Hype um die Facebook-Aktie erlebt. Trotzdem hat die Aktie zumindest eine psychologische Wirkung und nicht zuletzt basiert das Vermögen fast aller Apple-Verantwortlichen auf dem aktuellen Börsenwert Apples, da sie große Anteilspakete erhalten haben – und wen würde es kalt lassen, wenn das eigene Vermögen binnen weniger Stunden um einige Prozentpunkte nach unten saust.

Alles in allem gibt es gute Voraussetzungen für ein spannendes Apple-Jahr. Zu einer Prognose, wo die Reise für den Konzern hingeht, lassen wir uns nicht hinreißen. Zumindest muss man der Zukunft nicht pessimistisch entgegen sehen. Sei es, weil Apple vielleicht für die eine oder andere Überraschung sorgt (iWatch, Apple-Fernseher). Oder aber, weil die Konkurrenz in punkto Innovation schwach bleibt.

Apps im Test: Macwelt HD

Die Zeitschrift Macwelt beschreitet neue Wege: Neben dem klassischen Onlinekiosk mit einer digitalen 1:1-Kopie der gedruckten Ausgabe gibt es künftig die Macwelt HD, ein speziell für das iPad konzipiertes elektronisches Magazin. Wir haben uns die erste Ausgabe (1/2013) einmal genauer angesehen.

Neu: Macwelt HD für das iPad
Neu: Macwelt HD für das iPad

Für Printmedien stellt sich schon lange nicht mehr die Frage, ob sie in der digitalen Welt mitmischen. Stattdessen geht es um das Wie.

Hierbei gibt es zwei Möglichkeiten: Naheliegend ist hierbei zunächst das Bereitstellen der Print-Inhalte im Originallayout. Dies hat Vor- und Nachteile: Wer eine eher print-affine Leserschaft hat, die das digitale Pendant eher als Ergänzung begreift, ermöglicht seinen Lesern dadurch eine leichtere Orientierung im digitalen Titel. Doch es gibt auch Nachteile: Printlayouts sind für größere Formate angelegt. Auf den kleinen Tabletbildschirmen wirken sie oft nicht so schön oder die Nutzer müssen viel zoomen, was von Lesern als Nachteil begriffen wird.

Die zweite Variante ist eine eigens hergestellte digitale Ausgabe. Diese kann neben dem Format auch die weiteren multimedialen Möglichkeiten ausschöpfen. Der Nachteil ist hierbei, dass sie weitaus aufwändiger zu produzieren ist. Und hier sind wir bei einem typischen digitalen Problem: Die Märkte sind klein, weil die Nutzer noch nicht in dem nötigen Maß bereit sind, für Inhalte auch zu bezahlen.

Doch Kostendruck hin oder her: Gerade gegenüber einer Computerzeitschrift gibt es eine hohe Erwartungshaltung seitens der Leser. Zugleich profitieren die Verlage davon, dass ihre Zielgruppe – naturgemäß – online- und technikaffin ist.

So überrascht es doch ein wenig, dass die Macwelt so lange gebraucht hat, um neben der digitalen 1:1-Kopie auch eine eigene iPad-Ausgabe zu starten.

mzl.hskfttbd.480x480-75Macwelt HD heißt dieses Produkt, das laut Ankündigung ein „neuartiges Leseerlebnis ermöglicht“.

Zugrunde liegt der App die Adobe Digital Production Suite, die bei immer mehr Zeitungen und Zeitschriften Abnehmer findet. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, der New Yorker und der Weser-Kurier sind nur einige weitere namhafte Beispiele.

Und hier liegt auch gleich der erste Vorteil für die Nutzer: Das Adobe DPS-System ist mittlerweile einigermaßen frei von Kinderkrankheiten und viele Nutzer haben sich an seine Steuerelemente gewöhnt. Zwar gibt es für jeden Titel eine eigene App, doch man kann gewissermaßen von einer einheitlichen Plattform sprechen. Artikelthemen werden mit einer horizontalen Wischgeste gewechselt. In der Vertikalen können Artikelseiten betrachtet werden. Nebenbei gibt es allerlei Möglichkeiten, Fotogalerien, Links und Videos einzubetten. Hat man sich an dieses dreidimensionale Leseerlebnis erstmal gewöhnt, entdeckt man schnell die Vorteile, weil Adobes Lösung einfach angenehmer auf dem Tablet zu konsumieren ist.

In der ersten Ausgabe (1/2013) erwartet die Leser unter anderem ein Einkaufsführer für Apple-Produkte, der alle Neuerscheinungen der vergangenen Monate umfasst. Um Phillips‘ innovatives App-gesteuertes Lichtsystem geht es ebenso wie um Zubehörartikel wie Taschen oder die für IT-Zeitschriften obligatorischen Tipps in Hülle und Fülle.

Bei den Inhalten steht die Macwelt natürlich nach wie vor in Konkurrenz zu diversen Onlineportalen, die ihre Inhalte oft kostenlos unter das Volk bringen. Dem gegenüber kostet die Einzelausgabe der Macwelt HD 5,99 Euro – im In-App-Abo wird es ein wenig günstiger. Der Unterschied liegt darin, dass ein kompletter Titel seine Leser eher dazu verführt, auch mal über den Tellerrand zu schauen, während bei Onlineportalen meist gezielt nach bestimmten Beiträgen gesucht wird. Dieser Themenmix gelingt in Ausgabe 1/2013 recht gut, so dass selbst ein Leser, der die gängigen RSS-Feeds intensiv verfolgt, noch manche Neuigkeit erfährt oder aber zumindest weitere Hintergründe und Rezensionen nachlesen kann.

mzl.ylheskwt.480x480-75Einen Minuspunkt gibt es allerdings für die fehlende Möglichkeit, ein vorhandenes Abo auch für die HD-Ausgabe zu übertragen. Ein ähnliches Problem hatten lange Zeit die Abonnenten der FAS – erfreulicherweise ist dort mittlerweile Abhilfe geschaffen worden.

„Der Fokus auf die User-Experience ist ein deutlicher Mehrwert und bietet Lesern neben zahlreichen additiven Inhalten ein komplett neues Leseerlebnis“, sagt Marlene Buschbeck-Idlachemi, Chefredakteurin der Macwelt. Dies ist nach genauer Betrachtung der ersten Ausgabe nicht zu leugnen – gleichwohl ist der Preis mit fast sechs Euro ziemlich hoch. Letztlich ist es natürlich gerade bei Special-Interest-Titeln häufig auch eine Frage der Leserzahlen, die zu hohen Preisen führen. So ist Macwelt HD unter dem Strich ein guter Zuspruch zu wünschen, der in Zukunft vielleicht dann aber auch zu günstigeren Preisen führt.

Link: Macwelt HD im App Store von Apple

Orphion: Musik – mal anders

Orphion ist eine App, mit der Einsteiger und Profis über den Touchscreen des iPads Musik machen können. Die 3,99 Euro teure App basiert auf einem Konzept für eine Master-Arbeit. Entwickler Bastus Trump zeigt, welche Möglichkeiten in dem iPad schlummern.

Für Musik gibt es GarageBand. Das Apple-eigene Programm vom Mac wurde vor einiger Zeit für das iPad portiert und  erfreut sich – zurecht – großer Beliebtheit. Doch wer GarageBand angenehme Töne entlocken möchte, sollte schon etwas musikalisch sein. Zwar gibt es Funktionen, die GarageBand erheblich vereinfachen. Damit sinkt jedoch auch die Individualität der Musik: Wer etwa an der vereinfachten Gitarre zupft, bekommt vorgefertige Akkorde vorgespielt.

Musik kann jeder – das scheint zumindest der Ansatz zu sein, den App-Entwickler Bastus Trump mit Orphion verfolgt, einer 3,99 Euro teuren App, die im App Store abrufbar ist.

„Das Konzept für das Orphion entstand im Rahmen einer Masterarbeit in der UdK Berlin bei Robert Henke (aka monolake). Dabei ging es darum, ein Interface für Multitouchscreens zu entwickeln mit dem man möglichst ausdrucksstark spielen kann“, sagt Trump zu seiner App. „Die Idee war es, ein elektronisches Instrument mit einer direkten Kopplung von Interface und Sound zu schaffen, also wie bei einem akustischen Instrument. Klangveränderungen sollten nur durch das Spielen selbst möglich sein.“

Nach dem Aufruf der App bekommt der Nutzer eine sehr einfach gehaltene Benutzeroberfläche angezeigt. Zu sehen sind diverse Kreise, die sich an den Rändern gegenseitig überschneiden. Per Auswählmenü können weitere Layouts geladen werden, die Anordnungen mit noch mehr oder anders geordneten Kreisen enthalten. Die Musik wird durch Berühren der Kreise erzeugt. Langes Drücken erzeugt einen Dauerton, kurzes Antippen ist ein gitarrenartiges Zupfen.

„Sowohl Musik-Einsteiger als auch Musiker finden eine passende Anordnung um einfach Musik machen zu können, ohne über richtige Töne oder komplizierte Einstellungen nachdenken zu müssen. Das Interface wurde speziell für Touchscreens entwickelt und ermöglicht sehr ausdrucksstarkes, aber auch virtuoses Spielen“, sagt Trump. „Der Sound und die Art der Interaktion ist eine Mischung aus Saiten- und Perkussionsinstrument und reicht von weich über gezupft bis zu einem harten Slap. Über CoreMIDI lassen sich andere auch Synthesizer-Apps damit spielen.“

Tatsächlich macht die Benutzung von Orphion eine Menge Spaß. Wer GarageBand mag, wird mit Orphion auch etwas anfangen können. Das puristische Aussehen ist zwar Geschmacksache, aber die Reduzierung auf das Wesentliche hat fraglos auch eine gewissen Charme.

Problematisch ist derzeit noch das Preis-Leistungs-Verhältnis. GarageBand kostet ebenfalls 3,99 Euro, bietet für diesen Preis aber mehr Instrumente und die Möglichkeit zur Aufnahme. Gleichzeitig ist GarageBand eine Universal-App, funktioniert also auch auf dem iPhone. Orphion dagegen beschränkt sich gegenwärtig auf die beschriebenen Pad-Layouts und die Fähigkeit, damit Töne zu erzeugen. Positiv ist allerdings anzumerken, dass Bastus Trump für das nächste Update bereits eine Aufnahmefunktion in Aussicht stellt, was Orphion bereits deutlich aufwerten würde. Zudem sei ein Editor für eigene Layout geplant.

Bei Vimeo ist Orphion in Aktion zu erleben:
http://vimeo.com/35131490
http://vimeo.com/39403113

Orphion im App Store:
http://itunes.apple.com/de/app/orphion/id495465097

Getestet: Das neue iPad

Im Grunde sollte zum neuen iPad (umgangssprachlich auch iPad 3 genannt) eigentlich alles gesagt sein. Man möchte fast schon sagen: Es wurde längst zuviel gesagt. Denn auf einer Skala zwischen Euphorie und Schwarzmalerei war nahezu alles vertreten. Dementsprechend war auch viel Unsinn zu lesen, so zum Beispiel über die angeblich starke Erwärmung, das gestiegene Gewicht, etc. Vielleicht handelt es sich dabei um eine typische Anti-Reaktion einiger Kunden, die sich über allzu euphorische Berichte jener Medien ärgerten, die schon nach der Keynote ein Gerät in Augenschein nehmen durften und bei deren Urteil der Stolz über den frühen Zugriff auf das Gerät manchmal das Ergebnis zu beeinflussen schien.
Wenden wir aber den Blick lieber auf das Gerät selbst. Einen Monat nach Verkaufsbeginn hat sich die Aufregung gelegt und es ist ein nüchterner Blick möglich:
Die wirklich große, einzigartige Neuerung des neuen iPads ist das Display. Nach zwei Wochen mit dem neuen iPad ist der Wechsel zum Vorgängermodell so, als setze man eine dringend benötigte Brille ab. Die Buchstaben auf dem iPad 2 erscheinen plötzlich unscharf, an jeder Buchstabenkante wittert man Pixel, Bilder wirken dunkler und die Farben flauer.
Bedenkt man, dass einem der iPad 2-Bildschirm vor Beginn des Tests eigentlich als sehr gut in Erinnerung geblieben war, besagt das schon eine ganze Menge über das Retina-Display des neuen iPads von Apple. Die Auflösung von 2048 mal 1536 Pixeln ist dabei für sich genommen gar nicht das Kunststück. Das Bemerkenswerte an dem Bildschirm ist, dass diese gewaltige Auflösung mitsamt 44 Prozent mehr Farbsättigung in die gleiche 9,7-Zoll-Bauform verpackt wurde. Der Bildschirm ist so scharf, dass Fotos wie in dieser Zeitung die Schärfe gar nicht wiedergeben können

Pixel sind bei solch einer Auflösung tatsächlich nicht mehr sichtbar. Text sieht aus, als handele sich um eine bedruckte Folie, die auf den Bildschirm gelegt wurde. Der Benutzer erlebt die Bildschirminhalte, gleich ob E-Mail, Internetseite, Film oder Fotos, in einer ganz neuen Qualität. Einmal auf den Geschmack gekommen, möchte man dies anschließend ungern missen.

[pullquote align=“left“]Das neue iPad ist für Erstkäufer noch attraktiver als seine beiden Vorgänger[/pullquote] Das neue iPad ist damit für Erstkäufer noch attraktiver als seine beiden Vorgänger. Wenn es darum geht, Besitzer des Vorgängermodells iPad 2 anzusprechen, hat es Apple schon schwerer, diese vom Umstieg zu überzeugen. Von außen ist der Generationswechsel dem Gerät nämlich bis auf den Bildschirm kaum anzusehen: Höhe und Breite sowie Bauform sind – erfreulicherweise – gleich geblieben. Das neue iPad bringt obendrein rund 50 Gramm mehr auf die Waage und ist 0,6 Millimeter dicker. Die Zahlen sollten allerdings nicht über die tatsächlich wahrnehmbare Veränderung hinwegtäuschen – diese ist nämlich sehr gering. Das Gerät passt problemlos in das iPad 2 Dock und im Gewichtsvergleich beider Geräte ist es schwer zu sagen, welches Gerät das neue und welche das alte ist.

Wirft man einen Blick auf die weiteren Funktionen des Gerätes, gibt es allerhand Verbesserungen, die den einen mehr, den anderen weniger begeistern werden. Die Unterstützung des neuen Mobilfunkstandards Long Term Evolution (LTE) bleibt vorerst Amerikanern und einigen wenigen anderen Ländern vorbehalten. In Deutschland gibt es immerhin eine Steigerung durch Unterstützung von HSPA+, die sich durch höhere Datenraten und Latenzzeiten ebenfalls positiv bemerkbar macht.

Auf der Rückseite verrichtet nun die gleiche Fünf-Megapixel-Kamera mit 1080p-Videofunktion den Dienst, die auch im iPhone 4S zum Einsatz kommt. Doch Hand aufs Herz: Wer fotografiert ernsthaft im großen Stil mit einem 9,7 Zoll großen Tablet? DIe Facetime-Kamera auf der Vorderseite hat dafür leider keine Verbesserung erfahren, obwohl gerade das Aufschließen mit der HD-Kamera des iMacs reizvoll gewesen wäre. Leider steht Facetime aber offenbar nicht mehr so im Fokus von Apple – vielleicht, weil damit nur Besitzer von Apple-Geräten untereinander kommunizieren können. Eine bessere Hardware hätte vermutlich eher Mitbewerber wie Skype begünstigt.

[pullquote align=“right“]Es wurde viel Unsinn über das neue iPad behauptet: Es gibt weder Hitzewallungen noch fällt das neue Gerät merklich ins Gewicht[/pullquote] Ausgesprochen praktisch ist die Integration einer abgespeckten Variante der Spracherkennung Siri. Weil Apple offenbar im Gegensatz zum iPhone weniger Bedarf dafür sieht, mit dem Tablet verbal zu kommunizieren, beschränkt sich diese Funktion auf das Diktieren. Doch hier spielt Siri seine Stärke sehr schön aus. Die Erkennung ist überaus akkurat und erspart einem das Eintippen, das entweder über den Touchscreen oder eine optional erhältliche Hardwaretastatur möglich ist. Allerdings ist Siri eine EingabevVariante, die wohl eher in Situationen zum Tragen kommt, in denen der Nutzer alleine mit dem Gerät in einem Raum sitzt.

Braucht man ein iPad? Diese Frage muss jeder Interessierte weiterhin für sich beantworten, wenngleich die Argumente angesichts der vielen Verwendungszwecke (E-Mails lesen, Internetsurfen, Musik hören, Videos anschauen, Zeitungen und Bücher lesen, Fotos bearbeiten, Videos schneiden, Texte schreiben, Diagramme erstellen und so weiter) immer mehr zunehmen.

Wer ein gutes Tablet sucht, wird derzeit auf jeden Fall kein besseres Gerät finden. Aufgrund der gestiegenen Dateigrößen der Apps empfiehlt sich die 32-Gigabyte-Variante. Wer ein iPhone besitzt, muss nicht unbedingt die 4G-Variante kaufen, weil möglicherweise auch eine Verbindung über Tethering möglich ist.

Im nachfolgenden Video stelle ich das Gerät aus meiner Sicht noch einmal kurz vor:

Hintergrundbilder für Retina-iPads

Das neue iPad haben viele Nutzer der ersten Stunde ausgiebig ausprobiert – jetzt geht es an die Verschönerung. Das Retina-Display mit einer Auslösung von 2048×1536 Pixeln stellt dabei besondere Anforderungen an Hintergrundbilder, schließlich sollen sie den Bildschirm hochauflösend ausfüllen.

Eine ganze Reihe kostenloser Wallpaper bietet zum Beispiel fiftyfootshadows an. Auch die Kollegen von t3n waren fleißig und haben ebenfalls eine Liste mit kostenlosen Downloads vorbereitet.

Das neue iPad und die Post-PC-Ära

Während die Fachwelt gerade eine hitzige Debatte über Hitzeprobleme beim iPad 3 führt, lenken wir das Augenmerk einmal auf die Post-PC-Ära. Apple-Chef Tim Cook hat dieses Thema bei der Präsentation des neuen iPad erneut aufgegriffen und wenn wir uns heute einmal umsehen, hat das iPad vielleicht den normalen Computer zwar nicht verdrängt, aber es hat sich definitiv seine Gebiete erobert.

Zum Thema Post-PC-Ära:

Das iPad ist in den Augen von Apple-Chef Tim Cook nicht einfach nur ein Gerät. Es ist die Speerspitze einer Bewegung: Der Mittelpunkt der Post-PC-Ära, wie er am vergangenen Mittwoch in San Francisco anhand von Verkaufszahlen noch einmal verdeutlichte.

Anfangs belächelt, stellt sich spätestens nach dem riesigen Verkaufserfolg des iPad 2 die Frage, ob Apple-Mitbegründer Steve Jobs mit seiner Vision nicht doch recht hatte, dass der stationäre Computer künftig keine große Rolle mehr spielen wird.

Zwar verkauft auch Apple weiterhin seinen iMac. Doch die besten Verkaufszahlen bescheren den Kaliforniern ihre mobilen Produkte, die MacBooks, das iPhone und natürlich das iPad – zum Nachteil der über Jahrzehnte erfolgreichen PC-Hersteller. Nach der Vorstellung des dritten iPads, das einfach wieder nur „iPad“ heißt, wird sich zeigen, ob der Motor in der Entwicklung der Post-PC-Ära künftig weiterhin die Gerätefunktionen sein werden.

via Wilhelmshavener Zeitung: Worauf es in der Post-PC-Ära ankommt.

Neues iPad 3 wird 5,3 Grad wärmer

Nach den diversen subjektiven Eindrücken von Nutzern, will die niederländische Website Tweakers.net den Temperaturunterschied zwischen iPad 2 und dem neuen iPad jetzt belegt haben. Unter der Wärmebildkamera ergab sich zwischen den Geräten eine Differenz von 5,3 Grad. Das ist nicht wenig, gleichwohl betrug die gemessene Temperatur beim neuen iPad immer noch nur 33,6 Grad, also unter Körpertemperatur.

Seitens Apple gab es indes ein Statement, demzufolge sich die etwas höheren Temperaturen im normalen Bereich befinden. Nur wer extremere Phänomene wahrnimmt, sollte sich an den Support wenden.

Im Netz tobt längst eine Debatte darüber, ob die ganze Temperaturhysterie übertrieben ist. Florian Schimanke ist der Ansicht, dass nach einem „Haar in der Suppe“ gesucht wird. Dieses Phänomen ist tatsächlich nicht neu: Wie beim iPhone kursieren auch vermehrt Meldungen über Gelbstichigkeit des Displays. Antennagate und die Akku-Panik beim iPhone 4S waren auch so Themen, die stark hochkochten und von denen auf einmal nichts mehr zu hören war, wobei bei diesen beiden Dingen ja offenbar doch etwas dran war, weil Apple schließlich reagierte.

Zum Teil mag das Suchen nach einem Haar in der Suppe daher rühren, dass die Zeit zwischen Präsentation eines neues Gerätes und seiner Veröffentlichung meist einseitig positiv besetzt ist – die Nutzergemeinde also einen Nachteil förmlich herbeisehnt. Gerade die Techblogs, die in den Genuss kommen, bei der Präsentation selbst dabei zu sein, das erste Hands-On und später die ersten Testgeräte haben, können ihren Stolz über den Sonderstatus schwerlich verbergen. Sie alle müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, dass die jetzt diskutierten Themen in ihren Reviews keine Rolle spielten.

iPad 3: Verkaufszahlen, Komponentenpreise & Hotspot-Problem

Apple in nur vier Tagen drei Millionen iPads verkauft. Diese Rekordzahl teilte der Konzern heute mit. Damit dürfte klar sein, dass der Konzern eindeutig besser für den Ansturm der Käufer gerüstet war, und nicht nachlassendes Interesse dafür verantwortlich war, das zum Beispiel viele Apple Stores in New York am Wochenende noch Bestände hatten. >> Flo’s Weblog

Die Summe aller Teile beim iPad beträgt 316 Dollar. Diese Zahl hat die Seite iSuppli ermittelt, die schon bei Vorgängermodellen analysiert hat, was das Gerät den Hersteller kostet. Natürlich sind solche Zahlen mit Vorsicht zu genießen, da unklar ist, welche Einkaufskonditionen für Apple gelten. Unter dem Strich lässt sich aber sagen, dass das neue iPad erwartungsgemäß in der Herstellung kein Pfenningartikel ist. Mit steigender Ausstattung wächst iSuppli zufolge auch der Verdienst für Apple. >> Golem.de

Vorerst auch kein UMTS-Hotspot auf dem neuen iPad. Mac&i berichtet, dass die neue Funktion hierzulande nicht genutzt werden kann. Die Deutsche Telekom wartet auf ein Softwareupdate, das im zweiten Quartal folgen soll. Für Nutzer eines Mobilfunk-iPads steht damit nach der fehlenden LTE-Unterstützung gleich die zweite Enttäuschung ins Haus. >> Mac&i