Seit Ende vergangenen Jahren geistern vermehrt Meldungen durch das Internet, dass Apple einen erneuten Prozessorwechsel planen könnte. Dieses Mal sollen die Intel-Prozessoren durch ARM-Chips ersetzt werden. Neue Nahrung haben die Gerüchte durch eine Bachelor-Arbeit erhalten, in der ein solches ARM-Projekt detailliert beschrieben wird.
Dass die ARM-Chips aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften eine Faszination auf die IT-Hersteller ausüben, steht außer Frage. Nicht ohne Grund dominieren die Prozessoren die Welt der mobilen Geräte. Selbst Microsoft will sich mit Windows 8 der ARM-Welt nicht mehr versperren. Entsprechend wird es für möglich gehalten, dass auch Apple sein Desktop-Betriebssystem künftig für ARM-Chips anbieten könnte, zumal es Geräte wie das MacBook Air gibt, die in ihrer Charakteristik irgendwo zwischen mobilen Geräten und dem klassischen Desktop/Notebook stehen.
Die Bachelor-Arbeit von Tristan Schaap, der als Praktikant bei Apple gearbeitet hat, zeigt einige technische Schwierigkeiten auf, die – bei entsprechendem Willen – jedoch sicher zu überwinden wären.
Entscheidender ist hingegen die Frage, ob Apple das nötige Know-how nicht längst besitzt oder mehr noch: Ist Apple nicht sogar mit einer Portierung seines Betriebssystems Wegbereiter für ARM-Prozessoren gewesen? Auf diese Fragestellung weist „The Verge“-Chefredakteur Joshua Topolsky hin. Die ganzen Mutmaßungen machen aus verschiedenen Gründen keinen Sinn, schreibt er. Einer der wichtigsten Gründe sei dabei, dass große Teile von OS X mit iOS längst portiert wurden. OS X läuft also längst auf iPhones, iPads und auf dem iPod Touch.
Ob Mac OS X künftig auf ARM läuft, ist folglich keine Frage des Könnens, sondern des Wollens.
There’s no ’secret project‘ to port OS X to ARM, because it already exists | The Verge.