Mit den App Stores ist es wie mit Digitalkameras: Am Anfang geht es nur darum, die höchst mögliche (Megapixel/App-)Zahl zu erreichen. Irgendwann geht es dann um die tatsächliche Qualität.
Und die wirkliche Qualität eines App Stores bemisst sich nicht in Zahlen, sondern in der Aufbereitung. Der App-Laden von Windows 8 sieht zwar optisch sehr ansprechend aus, aber wer gezielt nach einem bestimmten Programm sucht, wird es schwer haben. In der Beziehung hat Apple die Nase vorn.
Doch wie steht es um zutreffende Beschreibungen von Apps? Apple überlässt dies den Entwicklern, die leider Texte von sehr unterschiedlicher Qualität liefern. Die ersten Zeilen sind mittlerweile nahezu immer für irgendwelche Sonderaktionen reserviert. Die Bandbreite reicht von kurzen bis hin zu ellenlangen Beschreibungen.
Der Ansatz Apples, in den USA jetzt redaktionelle Beschreibungen für ausgesuchte Apps zu testen (iPhone-Ticker), kann daher aus Anwendersicht nur begrüßt werden.
Ein viel größeres Ärgernis ist jedoch das Bewertungssystem. Florian Schimanke hat hierzu einen treffenden Kommentar beschrieben, in dem er nahezu alle wesentlichen Unarten beschreibt und mit Beispielen dokumentiert. Die Frage ist hierbei vor allem, warum Entwickler keinerlei Möglichkeiten erhalten, ungerechtfertigte „schwarze Reiter“ wieder loszuwerden oder zumindest zu beantworten. Manipulationsgefahr besteht eher schon durch konzertierte Aktionen mit Bekannten, eine bestimmte App „nach oben“ zu bewerten.
Es ist schade, dass dieses System bislang zu den Konstanten in der Apple-Welt gehört.