Es ist selten geworden, aber wenn den Verbraucher heutzutage im Zusammenhang mit technischen Geräten etwas erfreut, dann ist es die Beständigkeit einer Investition. Dies ist angesichts nahezu halbjährlicher Produktzyklen eher selten geworden, aber für den Bereich Smart Home scheinen noch andere Regeln zu gelten. Dies hat aber auch mit dem Erlösmodell zu tun. Gigaset bietet Zusatzdienste wie eine Videoüberwachung übers Netz für einen monatlichen Aufpreis an. Das reduziert den Druck, immer wieder neue Hardware an den Mann zu bringen. Andererseits hatte man das System technisch augenscheinlich aber auch gleich für die Zukunft ausgelegt.
So haben wir also Gigaset Elements schon einmal, vor einigen Jahren, an dieser Stelle vorgestellt. Dass das Sicherheitssystem hier ein zweites Mal Thema ist, hat damit zu tun, dass Gigaset zwischenzeitlich stark an der Software gefeilt hat. Überdies gibt es noch weitere Sensoren und Elemente, die nachträglich hinzugefügt werden können, so dass ein zweiter Blick lohnt.
Für die Familie, gegen Einbrecher
Doch zunächst zum Grundgedanken des Systems: Elements besteht aus einer Basisstation namens Base und einer Zahl von Sensoren für Türen, Fenster und Flure, die einerseits eine Art Einbruchsschutz darstellen sollen, andererseits aber auch im Alltag nützlich sind, um etwa das Heimkommen von Familienmitgliedern zu signalisieren, nach dem Hund zu schauen oder um einfach zu überprüfen, ob die Terrassentür nicht mehr auf Kipp steht.
Der Vorteil des Systems ist, dass es sich je nach Bedarf um weitere Elemente erweitern lässt. Das geht spielerisch einfach, indem an der Basisstation und am Sensor gleichzeitig ein Paarungs-Knopf gedrückt wird – und schon verstehen sich beide prächtig.
Die Zahl der Elemente ist mit der Zeit langsam, aber stetig gewachsen. Neben einer Kamera sind außerdem eine Sirene, ein Funkknopf und eine Schaltsteckdose hinzugekommen. Während die Funktion der Sirene selbstredend ist, lassen sich Funkschalter und Steckdose verschiedentlich einsetzen. Der Funkknopf kann etwa zum Scharfschalten der Anlage ohne Smartphone genutzt werden, was ungleich komfortabler ist. Die Steckdose kann zum Beispiel Leuchten einschalten, entweder nach einem Zeitplan oder manuell.
Wichtiges Element ist in allen Fällen das Smartphone oder alternativ ein Computer über eine Internetseite. Und hier hat sich zwischenzeitlich eine ganze Menge getan.
Ein Glück: Bessere Apps
Eine wesentliche Verbesserung ist die Verfügbarkeit einer eigenen App zur Steuerung der Kamera. Wer schnell mal nachschauen möchte, hat keine Lust, sich durch Menüstrukturen zu wühlen. Bei der Gelegenheit hat Gigaset auch gleich den Verbindungsaufbau verbessert: Er klappt nun in fast allen Fällen zuverlässig und schneller. Manko bleibt die erhebliche Zeitverzögerung in der Bildübertragung. Augenscheinlich werden die Bilder über einen Gigaset-Server geleitet. Ein direkter Zugriff auf die Kamera ist nicht möglich.
Signifikant verändert wurde aber auch die Elements-App selbst. Sie war seinerzeit noch ziemlich unausgereift und präsentiert sich mittlerweile aufgeräumter. Trotzdem sind noch Verbesserungen wünschenswert. Dazu zählt etwa eine schnellere Möglichkeit, die Schaltsteckdose ein- und auszuschalten. Großartig wäre etwa eine Integration als Widget in iOS, ohne also die App erst öffnen zu müssen. Auf dem iPhone wäre für die Zukunft sicherlich auch noch eine HomeKit-Integration denkbar.
Ein systembedingtes Risiko bleibt die Zuverlässigkeit des Systems als Einbruchsschutz: Ohne Strom und Internet ist mit Elements nichts mehr anzufangen. Die meisten Sensoren werden per Batterie mit Strom versorgt. Hier kommt die etwas exotische CR123-Batterie zum Einsatz, die monatelang durchhält, Eine Lösung für die Ausfallsicherheit der Basisstation wäre ein zusätzlicher Akkubetrieb und Mobilfunkmodul. Das sollte aber einer Pro-Version vorbehalten bleiben, um das System nicht unerschwinglich zu machen.
Fazit: Eine positive Entwicklung
Insgesamt hat sich Gigaset Elements in eine positive Richtung entwickelt. Das System läuft im Betrieb zuverlässig. Wie bei allen Smart- Home-Systemen ist es immer eine Abwägung, ob einem Sicherheitsbedürfnis oder völlige Privatsphäre wichtiger sind. Vorteil von Elements ist, dass es im freien Ermessen des Nutzers liegt, wie weit er das System ausbaut.
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