(M)eine Woche mit Siri

63 Kilobyte beträgt im Schnitt das Datenvolumen bei Betätigung von Siri – das war vor kurzem in den einschlägigen Techblogs zu lesen. Besitzer eines iPhone 4S können die Funktion folglich auch über 3G bedenkenlos einsetzen. Es droht also nicht, dass das Datenvolumen gleich aufgebraucht ist. Nun ist es sicherlich so, dass Siri nach einer „Spielphase“ etwas an Bedeutung verliert und die Nutzer der Alltag einholt. Trotzdem glaube ich, dass diese Funktion als bahnbrechend anzusehen ist.

Der Zeitgewinn gegenüber der Tastatureingabe ist enorm, selbst wenn einmal ein bis zwei Worte nicht korrekt erkannt werden. Zugleich wird das iPhone damit auch in Situationen benutzbar, in denen die Bedienung per Hand unmöglich ist, etwa beim Autofahren.

Hier mein vollständiges Review:

http://www.wzonline.de/ratgeber/multimedia/themen/newsdetails-themen/article/meine-woche-mit-siri-das-iphone-4s-im-praxistest.html

Web Apps

Es ist schon merkwürdig: Erst sind sie alle über Apple hergefallen, weil die ihre Marktstellung nutzen, um App-Entwicklern Vorgaben zu machen, neue Apps und Updates im Schnitt eine Woche überprüfen, bis sie sie freigeben, und nicht zuletzt sogar Bezahlsystem und Preisschritte vorschreiben. Der Vorwurf resultiert daraus, dass das Unterordnen für Appentwickler alternativlos sei. Meint man. Ist aber gar nicht so. DIe „Financial Times“ hat jetzt vorgemacht, dass es auch ohne Apple geht und man trotzdem mit einer App auf dem iPad und iPhone präsent sein kann. Die Financial Times Web App wird über den Safari-Browser installiert. Wer sie als festen Bookmark anlegt, kann sie auch offline nutzen und muss dafür nur etwas Speicherplatz berappen, bekommt dafür aber auch ein formschönes App-Icon. Auf den ersten Blick sieht man dieser Web App also gar nicht an, dass sie keine native ist.

Woran liegt das? Nun, es könnte daran liegen, dass nicht wenige der verfügbaren nativen Apps Etikettenschwindel betreiben. Oftmals ist nämlich nur das Gerüst des Programms nativ. Für das Layout kommen HTML5 mit CSS3 zum Einsatz, weil sie viel flexibler und schneller zu implementieren sind, als wenn man dies nativ nachbauen würde. Zugleich haben gerade Nachrichten-Apps häufig entsprechende Pendants für andere Plattformen. Um das Rad nicht für jede Plattform komplett neu erfinden zu müssen, ist es von Vorteil, das Layout bzw. die Inhalte über HTML5 anzuzeigen, da die Webkit-Engine zum Beispiel auch bei Android verwendet wird.

Zur Web App gehört freilich noch etwas mehr als der Unterbau, aber – um auf den Einstieg zurückzukommen: Es ist kein Geheimwissen. Apple hat schon seit Jahren Tipps und Hinweise für Web-App-Entwickler auf seiner Internetseite. Bislang hat man es nur vorgezogen, dies getrost zu ignorieren und stattdessen auf Apple zu schimpfen. Der Grund dafür ist der App Store. Web Apps tauchen nicht im  App Store auf. Zwar hat Apple eine eigene Übersichtsseite für Web Apps auf seiner Website eingerichtet. Doch die Veröffentlichung über den App Store ist komfortabler, man ist dort leichter zu finden und die Statistik-Tools sind auch nicht zu unterschätzen. Nicht zuletzt hat das Bezahlsystem Apples bei allem Tadel einen nicht wegzudiskutierenden Vorteil: Nahezu jeder iOS-Anwender hat einen iTunes-Account mit hinterlegten Zahlungsdaten.

Die Frage ist aber, ob Web Apps auf HTML5-Basis den nativen Apps künftig gefährlich werden können. Letztlich, so ist meine Meinung, hängt das davon ab, wie sehr die Entwickler von nativen APIs Gebrauch machen bzw. wie attraktiv deren Gebrauch ist. Push Notifications etwa sind eine Sache, die mit einer Web App nicht möglich, aber ungeheuer praktisch sind. Auch der NewsStand in iOS 5 darf als Vorstoß gewertet werden, die native App so attraktiv zu machen, dass gerade Nachrichtenanbieter ungern darauf verzichten möchten. Web Apps werden sich vielleicht nicht durchsetzen. Das App-Business beflügeln sie aber allemal. Das ist ja auch schon etwas wert.

http://developer.apple.com/devcenter/safari/index.action
http://techcrunch.com/2011/06/07/ft-bypasses-apples-itunes-launches-html5-web-app-free-access-first-week/

Facebook und Project Spartan

„Spartan“ – das klingt gefährlich. Und das ist der historische Begriff auch. Das deutsche Pendant „Sparta“ steht für eine Stadt im antiken Griechenland, die vor allem für ihre Militärmacht berühmt war, nebenbei aber auch durch eine einzigartige Staatsordnung auffiel.

Was hat „Spartan“ aber mit dem App Store und iOS zu tun? Eine Menge, wenn Berichte über ein Projekt des sozialen Netzwerks Facebook zu treffen. Der US-Konzern arbeitet laut TechCrunch angeblich an einem App Store auf HTML5-Basis. Nutzer könnten somit auf verschiedenen Plattformen Web-Apps laden. Ein solcher App Store wäre nahezu unabhängig von nativen Funktionen auf den mobilen Geräten, geschweige denn hätte der jeweilige App Store-Betreiber auf der Plattform eine Möglichkeit, einzugreifen.

Es ist, denke ich, naheliegend, dass dieser Plan – wenn er denn wahr ist – nicht Google Android gilt, sondern Apple.

Die Pro&Contra-Debatte darüber, ob Apples Geschäftspolitik im App Store gut oder schlecht ist, überlasse ich anderen. Meines Erachtens gibt es Vor- und Nachteile, so dass ein klares Votum schwerfällt. Den Gedanken, sich als Appentwickler vom App Store freizumachen, hat allerdings nicht Facebook erfunden. Die Financial Times startete vor kurzem ihre Web-App, mit der sich die FT wie in einer nativen App lesen lässt – unter kompletter Umgehung von iOS und dem App Store.

Neben der berechtigten Frage, wie weit sich Anbieter etwa in Preis- und Zulassungsfragen Apple unterordnen sollen und wollen, gibt es noch einen weiteren pragmatischen Grund, sich mit dem Gedanken einer Web-App anzufreunden: Mit einer Entwicklung lassen sich diverse Plattformen auf einmal abdecken. Das reduziert den Aufwand für die Anbieter beträchtlich. Es sind also beileibe nicht nur Ressentiments gegen Apple, die hier eine Rolle spielen werden.

Ich glaube zwar kaum, dass Spartan das iOS SDK und Xcode überflüssig machen wird, weil die Entwicklung in Objective C in vielerlei Hinsicht Annehmlichkeiten bietet, die sich mit HTML5 nicht so leicht ersetzen lassen. Trotzdem wäre es natürlich wünschenswert, wenn sich mit dem Wissen, Xcode zu bedienen, noch mehr anfangen ließe. Es wird aber wohl ein unerfüllter Traum bleiben, dass man irgendwann auch in Objective C Programme für Android schreiben kann.

Die Meldung bei Cult of Mac (engl.): With Project Spartan, Facebook Wants To Kill The App Store Using HTML5 | Cult of Mac.

iOS 5: Das neue Notification Center

Es gibt wohl kaum eine Funktion, die in iOS 5 so deutlich und so positiv heraussticht, wie das neue Notification Center (Benachrichtigungszentrum). Wie ein Rollo lässt es sich aus der Statusleiste herausziehen und gibt einen Überblick über alles, was in der Zwischenzeit an Benachrichtigungen eingegangen ist. Es ist eine Traumfunktion, die seit Anbeginn der Push Notifications, spätestens aber seit der immensen Zunahme durch immer mehr Appbenachrichtigungen, längst überfällig war.

Komfortabel ist daran zudem, dass der Nutzer unter Einstellungen-Benachrichtigungen die volle Kontrolle darüber hat, ob er bei neuen Nachrichten das kleine Banner oder lieber die gute alte Hinweismeldung sehen möchte. Auch Töne und weitere Optionen lassen sich dort einstellen. Insgesamt also ein deutlicher Schritt nach vorn.

Wunschlos glücklich bin ich nach einigen Tagen aber trotzdem nicht. Zum einen ist es schade, dass außer dem Wetter und den Börsenkursen offenbar keine weiteren Widgets vorgesehen sind, bzw. Programmierer auch nicht die Möglichkeit haben, Apps als Widgets anzubieten. Die Jailbreak-Gemeinde ist hier laut Blogberichten schon einen Schritt weiter.

Eine andere Sache, die ich als noch nicht ganz rund empfinde, sind die Benachrichtigungen im so genannten Lockscreen, wenn sich also das iPhone im Standby-Modus befindet. Die dort angesammelten Benachrichtigungen verschwinden allesamt, sobald das iPhone wieder entriegelt bzw. eine der Nachrichten aufgerufen wird. Zwar gibt es dann die Möglichkeit, über das „Rollo“ nach weiteren Meldungen Ausschau zu halten. Praktisch wäre jedoch eine Option, die Benachrichtigungen im Lockscreen zu belassen. Da ohnehin voreingestellt ist, dass dort nur eine maximale Zahl von Nachrichten pro App angezeigt wird, dürfte dies kein Problem darstellen, zumal aufgerufene Nachrichten dann ohnehin nach und nach verschwinden würden.

Unter dem Strich sind das beides Kleinigkeiten. Im großen und ganzen zählt, dass glücklicherweise überhaupt etwas in der Richtung unternommen wurde. Schade nur, dass nicht auch auf der Entwicklerseite die Push Notifications eine Aufwertung erhalten haben, etwa in Form von Rückmeldungen, ob diese eingetroffen sind, verlässliche Informationen darüber, dass der Nutzer überhaupt noch existiert, etc.

iOS 5: Beta-Fieber

Ist es Kalkül von Apple oder unerwünschte Nebenwirkung? Seit Tagen buhlen iPhone-Fans darum, wer als erstes die Betaversion von iOS 5 auf seinem Gerät installiert hat. Nein, mehr noch: Wer die meisten Geräte damit bestückt hat. Als wenn es einen Mengenrabatt für das unrechtmäßige Nutzen der Betaversion geben würde, die eigentlich Entwicklern vorbehalten ist.

Doch der Reihe nach: Gut eine Woche ist es her, dass Apple auf der WWDC die Katze aus dem Sack ließ und neben Mac OS X Lion und der iCloud die nächste Version von iOS vorstellte. Kurioserweise ist OS X seither in den Foren und Newsblogs eher eine Randnotiz, obwohl das System, das mobile Touchgeräte und Macs in vielerlei Hinsicht verschmelzen lässt, durchaus einiges zu bieten hat, das nennenswert wäre. Da wäre etwa Resume, das den letzten Status eines Programms wiederherstellt, wenn das Programm erneut aufgerufen wird. Versions, eine Art Time Machine auf Dokumentenebene. Oder aber nichts geringeres als die Abschaffung des „Wollen Sie speichern?“-Dialogfensters, das uns zuvor Jahrzehnte genervt hat.

Nein, es ist iOS 5, das am meisten Schlagzeilen produziert: Das Sammelsurium der vielen Detailänderungen, das Komfortupdate, das die vermutlich sehr junge Klientel am meisten beschäftigt. Ohne die neue Version kleinreden zu wollen, ist es im Kontext früherer Updates wohl eines, das als weniger innovativ in die Geschichte eingehen wird. Weder gab es Funktionen, die man sich vorher gar nicht vorstellen konnte, noch gab es größere Innovationen, sprich: Wirklich neue Apps – mal abgesehen von Reminder. Die Mehrzahl der Neuerungen betrifft bereits vorhandene Apps. Es wird optimiert, vereinfacht und verbessert, was das Zeug hält. Und das ist gut so. Es stärkt die Plattform, sorgt für mehr Zufriedenheit bei den Kunden und zeigt, dass Apple Kundenwünsche ernst nimmt. Es ist von bislang fünf Versionen wohl die größte Verneigung vor uns, den Nutzern.

Und weil Apple die neue Version, die erst im Herbst erscheinen wird (mit einem neuen iPhone?), mit einem großen Medien-Tam-Tam inszenierte, will die Betaversion nun natürlich jeder haben. Dieser Wunsch ist legitim, weil man sich, hat man die neuen Funktionen einmal gesehen, nicht mehr mit dem Status quo zufrieden geben möchte. Besonders das Notification center ist ein echter Schritt vorwärts. Schade nur, dass die Serverimplementierung der Push Notifications in diesem Zusammenhang nicht auch gleich optimiert wurde, was dringend überfällig wäre – doch das ist hier nur eine (weitere) Randnotiz.

Weil Apple eigentlich wenig dem Zufall überlässt, glaube ich, dass sie wissen, dass die Betaversion vermutlich zu 90 Prozent nicht auf Entwicklergeräten installiert wird. Es ist wohl Teil der Marketingstrategie, zumal wahrscheinlich längst nicht alle Neuerungen von iOS 5 bereits in der Beta enthalten sind (bei OS X Lion waren in den ersten Betaversionen auch nicht die jüngst gezeigten Funktionen enthalten). Die Frage ist: Lassen wir den Freaks die Freude oder finden wir es schlimm, dass die aus guten Gründen Entwicklern vorbehaltene Betaversion offenbar längst jedermann offen steht?

Auf die Gefahr hin, oberlehrerhaft zu klingen: Die Betaversionen dienen dazu, Entwicklern frühzeitig die Chance zu geben, ihre Apps mit der neuen iOS-Version zu testen. Zudem hofft Apple natürlich darauf, dass die Entwickler rechtzeitig zur Veröffentlichung vielleicht die eine oder andere neue API nutzen, um zusätzlich zu iOS 5 einen weiteren Mehrwert schaffen und das Upgrade damit noch schmackhafter zu machen.

Nervig sind sie trotzdem, die Nicht-Entwickler, die Nichtsahnenden, weil sie nicht wissen, dass das Programmieren der viel geringere Aufwand bei der Entwicklung ist, das Bugfixing jedoch die höchste Kunst. Stattdessen jaulen sie und unken, wie schlecht die neue Software von Apple doch ist. Als wäre es rein zufällig geschehen, dass sie von nichtöffentlichen Seiten ein Update geladen haben, zu dem es gar keine offizielle Installationsanleitung gibt, wohl aber Warnhinweise (und davon nicht wenige).

http://www.iphone-ticker.de/2011/06/09/ios-5-beta-bleibt-beta-24-weniger-akku-leistung-und-warm-im-alltagseinsatz/

iOS 5, iCloud, i-waskommtjetzt?

Montagabend, 19 Uhr deutscher Zeit, wissen wir mehr, was iOS 5 bringen wird, was genau die iCloud ist und wie es mit Mac OS X weiter geht (zumindest das, was wir noch nicht wissen). Hier einige Spekulationen der vergangenen Wochen, die mir besonders in Erinnerung geblieben sind (morgen schauen wir dann mal, was davon übrig geblieben ist):

  • iTunes-Synchronisierung over-the-air
  • komplett überarbeitetes Notification System in iOS
  • Facebook- und Twitterintegration in iOS
  • Musik in der iCloud abspeichern und überall abrufen können

Ein Rezept gegen Mobile-Proxy-Caches

Es gibt Probleme, die einen als Programmierer zur Weißglut treiben können. Dazu gehört, dass ein und derselbe Vorgang einen völlig unterschiedlichen Ausgang haben, je nachdem, ob sie über eine Wifi-Verbindung oder eine UMTS-Verbindung ablaufen. In meinem Fall geht es um eine iPad-App, die eine HTML-Seite abruft und unter anderem HTML-Kommentare (<!– Test –>) auswerten soll. Über Wifi läuft dies problemlos, über UMTS (3G) kurioserweise nicht. Die Auswertung ergab, dass beim Abruf der Seite völlig unterschiedliche HTML-Dateien zurückkamen, obwohl ein und dieselbe URL aufgerufen wird.

Des Rätsels Lösung fand sich erst nach intensiver Webrecherche: Die Mobilfunkbetreiber setzen offenbar so genannte „Mobile Proxy Caches“ ein. Dabei handelt es sich um Proxy-Server, die beim Abruf von HTML-Seiten den Code optimieren, in dem sie vermeintlich unnötige Zeilen und Umbrüche entfernen. Grundsätzlich ist das für den Mobilfunkkunden eine feine Sache, da auf diese Weise der Datentransfer etwas beschleunigt wird und etwaige Traffic-Begrenzungen nicht überstrapaziert werden. Unter diesen unnötigen Angaben befanden sich aber ärgerlicherweise auch jene Code-Zeilen, die meine App dringend benötigt.

Nun gibt es zwei Lösungen, dieses Problem zu beheben: Die eine nennt sich XML und ist ohnehin eleganter, als irgendwelche HTML-Seiten auszulesen, die gar nicht für solche Zwecke gedacht sind. In meinem Fall ist eine Lösung jedoch ad-hoc gefragt – es muss also erstmal der bisherige Weg eingeschlagen werden.

Die andere Lösung habe ich hier gefunden: Eine kleine Ergänzung im Request-Header macht dem mobilen Spuk ein Ende. Mit cache-control:no-transform wird jegliche Veränderung der HTML-Seite unterbunden. Ziemlich simpel, aber der Weg dorthin war steinig.

Eine SIM kleiner

In den 90er Jahren waren nicht nur die ersten GSM-Handys gigantisch. Auch die SIM-Karten hatten noch das Format von Karten für Telefonzellen, so dass manchem die Umstellung zur mobilen Telefonzelle relativ leicht fiel. Mit den kleineren Handys kam auch die kleinere Mini-SIM-Karte, die für heutige Verhältnisse auch schon wieder groß wirkt. Denn mittlerweile gibt es die Micro-SIM, die dritte Generation, die vor allem im iPhone 4 und im iPad Verwendung findet.

Doch es geht noch kleiner – zumindest laut Apple, wenn entsprechende Medienberichte zutreffen. Der IT-Konzern soll angeblich noch kleinere SIM-Karten anstreben. Einige Blogger (z.B. cultofmac.com) leiten daraus bereits schrumpfende iPhones ab. Doch das muss nicht so sein. Vielmehr könnte der Platz sinnvoll für andere Dinge verwendet werden. Je kleiner die Telefone werden, desto größer ist die Abwägung, was wie viel Platz einnehmen darf. Eine noch kleinere SIM-Karte würde bei gleichen Gerätedimensionen Platz für andere Innovationen schaffen. Auch das ist natürlich nur eine Vermutung.

In diesem Zusammenhang wurde aber an Meldungen der vergangenen Monate erinnert, als Apple angeblich die SIM-Karte abschaffen wollte. Stattdessen sollte ein fest eingebauter Chip im Telefon diese ersetzen. Ein Netzbetreiberwechsel hätte dann keinen Kartenwechsel mehr erfordert, sondern lediglich einen Klick. Kein Wunder, dass sich die Netzbetreiber gegen so wenig Kundenbindung angeblich gesträubt haben. Von der Idee war seither nicht mehr viel zu hören.

iPhone 4S oder iPhone 5?

Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. So geht es dieser Tage offenbar vielen Bloggern und Nachrichtenseiten, die schon seit Wochen und Monaten über den Nachfolger des iPhone 4 spekulieren. Offenbar geht es ihnen dabei auch darum, wie beim iPhone 4 wieder einen so genannten „Scoop“ zu landen. Seinerzeit war es Bloggern gelungen, das neue Handy Wochen vor seiner Veröffentlichung zu enttarnen.

Für alle, die sich das Lesen zahlreicher Einzelartikel sparen möchte, hier eine kleine Zusammenfassung.

Name = Funktion?
In den vergangenen Wochen ließen sich die Gerüchte und Spekulationen in zwei Kategorien einordnen. Die einen erwarten ein verbessertes iPhone 4 namens iPhone 4S. Dafür spricht, dass Apple nach dem ersten UMTS-iPhone, iPhone 3G, auch ein Jahr später das iPhone 3GS folgen ließ, das zwar mit verbesserten und neuen Funktionen neue Käufer ansprach, zugleich die Käufer des vorherigen Modells ihren Kauf nicht bereuen ließ. Erst das iPhone 4 war wieder eine umfangreichere Weiterentwicklung.

Von einem iPhone 5 würden hingegen große Veränderungen erwartet werden. Auch dafür gibt es gute Argumente: Der Smartphone-Markt ist mittlerweile hart umkämpft. Besonders Android setzt Apple bei den Marktanteilen ziemlich zu, weshalb die „Schlagzahl“ bei den Veröffentlichungen erhöht werden könnte.

Eine Frage der Zeit
Für ein iPhone 5 spricht zudem, dass Apple das neue iPhone angeblich erst im Herbst veröffentlichen will. Damit wäre der übliche Jahresrhythmus außer Kraft gesetzt. Würde Apple dann ein weiteres Jahr vergehen lassen, bevor eine größere Weitentwicklung erscheint, wäre der Zeitraum ziemlich lang bemessen. Allerdings bewegt man sich hier sehr weit im spekulativen Bereich. Fakt ist, dass auch von der nächsten iOS-Version 5 bislang offiziell noch nichts zu hören und zu sehen war. In der Regel nimmt Apple die Entwickler von Apps frühzeitig mit an Bord, damit rechtzeitig zur Veröffentlichung die meisten Apps problemlos funktionieren.

Etwas Großes kommt
Wenn denn tatsächlich etwas ganz Großes kommt, wie könnte es dann aussehen? Die Spekulationen darüber sind noch weitaus abenteuerlicher, als die Gerüchte über Name und Zeitpunkt eines neuen iPhones. Hier eine Auswahl:

LTE/4G: Es ist keine Frage, ob die Long Term Evolution irgendwann vom iPhone unterstützt wird, sondern vielmehr: Wann. Der Ausbaugrad der 4G-Netze ist derzeit in Europa noch sehr dünn, zumal die Standards teilweise noch gar nicht endgültig verabschiedet sind. Es wäre zwar eine Pioniertat, jetzt ein 4G-Handy zu veröffentlichen, doch auf den ersten Blick überwiegen die Nachteile. Was, wenn LTE nicht schnell genug ausgebaut wird oder sich Spezifikationen noch ändern? Und wie steht es um den Energieverbrauch? Da Apple seinerzeit auch gezögert hat, UMTS zu unterstützen, weil es so viel mehr Energie benötigt, ist hinter das Thema LTE ein Fragezeichen zu setzen. Man bedenke nur: Seinerzeit war UMTS schon weit besser ausgebaut.

Größeres Display: Das Spiel mit den Bildschirmgrößen ist in der Gerüchteküche ein Evergreen. Nachdem sich die Debatte über ein kleineres iPhone wieder einmal vorläufig erschöpft hat, wird jetzt über ein größeres spekuliert – freilich bei den gleichen Abmessungen des Geräts. Möglich werde das durch eine Verkleinerung der Randbereiche. Obskure Photoshop-Manipulationen machen bereits die Runde. Die Frage ist, ob das derzeitige Display, zumal mit der Retina-Anzeige, wirklich von Nutzern als zu klein oder problematisch angesehen wird? Und würde Apple ein größeres Display mit anderer Auflösung veröffentlichen, gäbe es neben iPhone-Normal, iPhone-Retina und iPad die mittlerweile vierte Auflösung bei iOS-Geräten. Es ist wenig wahrscheinlich, dass man sich bei Apple die gleichen Probleme an Bord holen möchte, mit denen Android seit Jahren zu kämpfen hat. In diesem Zusammenhang gab es zudem das Gerücht, dass der Homebutton neu gestaltet wird und kein mechanischer Knopf sein wird.

Sprachsteuerung: Die momentane Sprachsteuerung mag man belächeln – zum Wählen während des Autofahrens ist sie jedoch recht praktisch.Es ist nicht unwahrscheinlich, dass man angesichts immer leistungsfähigerer Geräte diesen Weg noch weiter beschreiten möchte.

Cloud-Speicherung: Eines der hartnäckigsten Gerüchte. Apple hat in den USA ein gigantisches Rechenzentrum errichten lassen. Die Bandbreite reicht von einer iTunes-Cloud, wo die eigenen Musikstücke und Filme abgelegt sind, bishin zu einer kompletten Cloud-Speicherung, die also auch die iTunes-Synchronisierung obsolet machen würde. Das klingt zwar ganz toll, ist aber angesichts der „Daten-Flatrates“ im Mobilfunk, die gar keine Flatrates sind, auf den zweiten Blick nicht wirklich erstrebenswert.

Neue Stelle für den Blitz: Zugegeben, eine Nebensächlichkeit, aber wild diskutiert. Angebliche erste iPhone 5-Hüllen zeigen eine Aussparung für den Blitz, die an einer anderen Stelle liegt, als die bisherige. Warum, das ist natürlich unbekannt.

Fortsetzung folgt.