HTC Sensation XL im Test

Es gibt viel Gutes, was man über das HTC Sensation XL sagen kann. Was mir persönlich am meisten imponiert hat, ist die Akkulaufzeit. Nach einer ganzen Woche war dieser immer noch so ausreichend geladen, dass man nicht im nächsten Moment den Black-Out fürchten muss. Nun empfinde ich das tägliche Aufladen eines Smartphones zwar beileibe nicht als so dramatisch, wie manch anderer Nutzer, da ich es beim iPhone gleich auch für die Synchronisierung und das tägliche Daten-Backup nutze. Trotzdem finde ich es beeindruckend, dass anscheinend doch möglich ist, was bei Smartphones stets für unmöglich gehalten wurde: Ein Akku, der durchhält.

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Mein Fazit nach dem Praxistest:

Ein großer Bildschirm hat von Haus aus Vorteile, die ein kleinerer trotz aller Tricks und Kniffe nicht aufwiegen kann. Videos, aber auch das Aufrufen von Internetseiten oder die Bedienung der Bildschirmtastatur machen auf dem HTC Sensation XL einfach mehr Freude, als bei kleineren Geräten. Das hat schon fast Tablet-Niveau und ist das zentrale Alleinstellungsmerkmal dieses Smartphones.

Aber auch die Software und die bemerkenswert lange Akkulaufzeit sind Eigenschaften, die HTC anderen Herstellern voraus hat. Der Mut, mit dem außergewöhnlichen Format in der potenziellen Käuferschaft zu polarisieren, hat sich gelohnt. Die mit dem Gerät (UVP ohne Vertrag: 599 Euro) erstellten Fotos und die Speicherausstattung sind auf der Contra-Seite zu nennen.

Unter dem Strich ist das HTC Sensation XL ein sehr gutes Smartphone, das nicht den Anspruch verfolgt, „everybody’s darling“ zu sein – und gerade deshalb kann es seine Stärken voll ausspielen.

Der vollständige Bericht unter
http://www.wzonline.de/ratgeber/multimedia/themen/newsdetails-themen/article/htc-erfindet-die-xl-klasse.html

Carrier IQ und die Auswirkungen auf die Smartphone-Welt

Wir erinnern uns: Vor gar nicht so langer Zeit gab es eine riesige Aufregung, weil iPhones die Positionsdaten ihrer Nutzer abspeicherten, so dass sich Bewegungsprofile zusammen setzen ließen. Als Apple die Sache mit einem Update aus der Welt schuf, legte sich der Sturm wieder und alle Smartphone-Nutzer wähnten sich in Sicherheit. Jetzt gibt es neue Aufregung. Dieses Mal jedoch nicht wegen irgendwelcher schnöder Positionsdaten. Nein, es geht um mehr: Ganze SMS-Nachrichten, jegliche Aktivitäten, Eingaben, etc. soll eine Software der Firma Carrier IQ abgespeichert haben. Betroffen sind offenbar vornehmlich Android-Handys. Schnell folgten nach Bekanntwerden die Dementis. Halten wir mal fest: Es gibt, so scheint es, diese Software. Aber keiner – egal ob Netzbetreiber oder Handyhersteller – will sie jemals eingesetzt haben.

Lassen wir das mal so dahingestellt, bewegt einen doch eine ganz andere Frage: Wollten wir es wirklich so lange nicht wahrhaben, dass ein Smartphone das perfekte Instrument ist, um uns zu durchleuchten?

Wie bei so vielen Technologien, scheint auch bei den Smartphones das Phänomen gegriffen zu haben, dass die Euphorie, die Begeisterung über die vielen neuen Möglichkeiten,blind macht. Wir erinnern uns an die Atomkraft: Das Zeug ist ziemlich gefährlich, eine sichere Endlagerung gibt es bis heute nicht – doch all dieses Wissen dämmerte der Menschheit erst allmählich. Am Anfang wollten einige sogar kleine Reaktoren in Autos einbauen.

Bezogen auf die Smartphones muss man das ganze mal aus der Sicht desjenigen betrachten, der ein Interesse daran haben könnte, unsere Aktivitäten, unser ganzes Leben auszuforschen, um daraus Erkenntnisse für das Marketing zu gewinnen. Im Smartphone bündeln sich heute Aktivitäten, die wir früher entweder getrennt voneinander oder offline verrichteten. Doch es kombiniert nicht nur so viele Vorgänge unseres Lebens wie ein Flaschenhals, es schafft auch eine Datenbank, einen Pool an Informationen, den es so vorher nicht gegeben hat. Warum also sollte jemand, den das interessiert, nicht eine Möglichkeit schaffen, diese Daten abzugreifen?

Weil das Bekanntwerden Unternehmen ruinieren kann, ist eine mögliche Antwort. Doch ginge es danach, würden wir das Internet heute auch nicht mehr nutzen. Es gab eine Phase, da gingen die Menschen sehr kritiklos mit dem Netz um. Börsenwerte boomten, um letztlich abzustürzen und Datenfischer sowie andere Schädlinge holten die Menschen schnell auf den Erdboden zurück. Das Internet ist trotzdem nicht aus unserem Leben wegzudenken. Zugegeben, einige Firmen gingen pleite. Websites hörten auf zu existieren. Dafür kamen andere. So ähnlich wird es auch mit den Smartphones sein.

Wir sind, um diese Betrachtung einmal zusammenzufassen, offenbar an einem Punkt angelangt, an dem diese Technologie ihre Harmlosigkeit verliert. 2011 könnte das Jahr eines neuen Bewusstseins für die Gefahren sein, die das Smartphone, dessen Vorzüge wir so lieben, mit sich bringt. Dies ist kein Grund, es zu verdammen. Aber vielleicht einer, etwas kritischer damit umzugehen.

http://www.engadget.com/2011/12/01/carrier-iq-what-it-is-what-it-isnt-and-what-you-need-to/