Eine buchstäblich kleine Neuigkeit: Apple hat eine Mini-Version des iPads herausgebracht. Und das „neue iPad“ wurde vorzeitig durch ein verbessertes Modell abgelöst. Bedeutet das, dass es im kommenden Frühjahr kein neues iPad geben wird?
Zu den tragischen Momenten der gestrigen Apple-Produktpräsentation gehörte es, dass der neue iMac im Nachhinein in den News vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit erhielt. Die Kollegen von „The Verge“ beschrieben es sehr schön: Alles stürmte zur Mini-Version des Tablets – der iMac, der künftig nur einen Bruchteil seiner bisherigen Tiefe hat, stieß auf wenig Aufmerksamkeit. Dabei ist gerade das ein kleines technologisches Wunder. Auch die Tatsache, dass Apple die Hybridfestplatte aus SSD und HDD in Zukunft pushen wird, geriet eher zur Randnotiz. Schade.
Interessant ist auch die Frage, wie sich Käufer des „neuen iPads“ von Anfang des Jahres jetzt so fühlen, nachdem Apple den Jahresrhythmus verkürzt hat und man nach nicht einmal einem Jahr ein „Altgerät“ sein eigen nennt.
Fragt sich, was die große technologische Revolution am iPad Mini ist. Dass Apple es vermag, auf kleinsten Raum große Leistungen zu vollbringen, wissen wir schon seit 2007, als das erste iPhone präsentiert wurde. Das iPad Mini ist in punkto Fortschritt ohnehin nicht der große Wurf. Fraglich ist derzeit aber vor allem, warum Apple dieses 7,9-Zoll-Gerät auf den Markt bringt. Klar, es ist eine Antwort auf Amazon – da machten die Kalifornier am Dienstagabend kein Geheimnis draus.
Doch das, was Apple bislang von anderen Herstellern unterschied, war die Überzeugung, die hinter jedem Produkt steckte. Steve Jobs erklärte in seinen Präsentationen stets, wofür Apple ein Produkt entwickelt hat, warum es längst überfällig war und aus welchen Gründen es andere nicht schon vorher hinbekamen. Beim iPad Mini mangelt es an einer solchen Erklärung.
Man soll über neue Produkte nicht den Stab brechen, bevor man sie nicht ausprobiert hat. Das iPhone 5 ist entgegen manch skeptischer Einschätzung auch ein großartiges Produkt. Nach mehreren Wochen der Benutzung empfindet man das Vorgängermodell iPhone 4s als dick und das alte Bildschirmformat als zu klein.
Und nicht zu vergessen: Welcher Hersteller präsentiert heutzutage nebenbei einen Computer wie den iMac?