Equipment-Tipps für Profi-Podcaster

In den USA wird den Podcasts derzeit gerade wieder eine große Zukunft vorausgesagt. Ich persönlich bin – bei aller Sympathie für Podcasts – eher skeptisch, da die Masse der Menschen in der Vergangenheit auch für Talk-Radio-Formate keine große Begeisterung entwickelt hat. In den USA mag das etwas anders sein, aber in Deutschland bleiben Podcasts wohl (leider) eine Nische – aber eine überaus liebenswerte Nische.

Mein geschätzter Kollege Marcus Schuler, der für den Bayerischen Rundfunk derzeit im Silicon Valley für den Valley Report schreibt, gibt in einem lesenswerten Blog-Beitrag Einblicke in sein Equipment. Aus dem Text, der sich vor allem an Broadcaster für TV und Radio richtet, können auch Profi-Podcaster einige wertvolle Tipps für sich herausziehen.

Marcus ist berufsbedingt Perfektionist, was die Ausstattung angeht. Gute Podcast-Qualität lässt sich meiner Meinung nach auch mit günstigeren Mikros (z.B. Samsung C03U) und vernünftigen Produktionsbedingungen erreichen. Würden dies mehr Podcaster beherzigen, wäre vielen Hörern schon geholfen. Aber ich bin immer wieder begeistert darüber, wie professionell selbst im privaten Bereich heute mit vertretbarem Geldeinsatz gearbeitet werden kann.

Gutjahrs Reporterwerkzeuge

Richard Gutjahr:

Jahr für Jahr teste ich meine neue Gadgets auf Reisen. Hat sich etwas als sinnvoll erwiesen, bekommt es einen festen Platz in meinem Rucksack. Erweist sich ein Gerät unterwegs als unbrauchbar, fliegt es wieder heraus. Durch dieses Trial-and-Error-Prinzip ist es mir in den vergangenen Jahren gelungen, meine Blogger-Handtasche immer weiter zu schrumpfen.

Wenn Journalisten und Blogger ihre eigenen Taschen öffnen, sind das oft die besten Empfehlungen.

Empfehlenswert sind in diesem Zusammenhang auch die verwendeten Tools der t3n Redaktion (und Teil 2).

Ein Jahr wasgehtApp podcast und eine neue Folge

Kleines Jubiläum: Der wasgehtApp podcast ist ein Jahr alt und seit diesem Wochenende steht eine neue Folge zum Abruf bereit. Wir sprechen dieses Mal über Provokation.

wasgehtApp podcast Folge 10
wasgehtApp podcast Folge 10

Der wasgehtApp podcast entstand als eine eher spontane Idee. Nach den guten Erfahrungen mit dem Trekcast wuchs in mir der Wunsch, ein weiteres Podcast-Projekt zu starten. Ziel war es, eine Art Talkshow mit interessanten Gästen ins Leben zu rufen, die die Netzkultur prägen.

Nun ist es nicht so, dass Deutschlands Podcastlandschaft bislang wenig zu bieten hatte. Es gibt einige echte Juwelen, die seit vielen Jahren auf Sendung gehen. Anders als in den USA wird die deutsche Podcast-Szene sehr durch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk dominiert, der seine Sendungen als Zweitverwertung in Podcast-Form veröffentlicht. Dies vernebelt bei iTunes leider den Blick auf die restlichen Formate, da Radio und Fernsehen durch Promotion in ihren klassischen Medien wesentlich leichter neue Podcasthörer für sich gewinnen können. Überhaupt ist es schwieriger, einen deutschsprachigen Podcast auf die Beine zu stellen, weil dies in der Regel nur als Hobby möglich ist. In den USA gibt es viel mehr Podcaster, die ihre Formate hauptberuflich betreuen, da es dort sogar einen Werbemarkt gibt, der – bei den bekannten Formaten – durchaus auskömmliche Erträge abliefert. Vielleicht ist die höhere Professionalisierung in den USA aber auch der Grund, warum hierzulande jenseits der gebührenfinanzierten Inhalte einige Formate besonders erfolgreich sind, die schon als recht speziell bezeichnet werden können. Hier sah ich die Chance für den wasgehtApp podcast, diese Lücke zu schließen.

Mein erster Gast war die Schriftstellerin Julia Schramm, bekannt durch ihr Buch „Klick mich“ und im Jahr 2012 im Fokus einiger Massenmedien wegen ihres Engagements bei der Piratenpartei. Julia hat das Talent, auf sich und die Themen, die ihr wichtig sind, aufmerksam zu machen. Sie versteht es, zu polarisieren – ein perfekter Gast für den Auftakt zu einem neuen Podcastformat.

Darauf, dass sie tatsächlich zusagt, hätte ich vor Beginn des wasgehtApp podcasts keine Wette abgeschlossen. Auch wenn es manchen Hörern rückblickend abgesprochen vorkommen mag, entstand die weitere Zusammenarbeit tatsächlich spontan nach der ersten Aufzeichnung. Seit Folge 2 moderiert Julia den wasgehtApp podcast zusammen mit mir.

Seither hatten wir bereits viele interessante Gäste in der Sendung: Richard Gutjahr, Larissa Vassilian, Antje Schrupp, Harry Liebs, Michael Umlandt, Luciana Schmidt und Stephan Urbach waren großartige Gesprächspartner – die Themen, die sie in die Sendung brachten, waren vielfältig und dürften zu manchem Erkenntnisgewinn geführt haben.

Natürlich sind wir auch zur Selbstkritik fähig: Einen großen Kritikpunkt, die Tonqualität, haben wir aus der Welt geschafft. Akustisch hat sich der Podcast dank besserer Mikrofone und veränderter Aufnahmeverfahren deutlich verbessert.

Einige Hörer erwarteten angesichts des Namens einen reinen Tech-Podcast, manche finden den Titel auch unpassend oder irreführend: Mag sein, dass der wasgehtApp podcast schwer in den klassischen Rubriken zu verorten ist. In den ersten zehn Folgen gab es eine bunte Mischung aus Netzthemen, Politik und anderen Themenbereichen. Doch warum sollten wir den x-ten Podcast aufmachen, der über die neuesten Apple-News spricht? Über allem stand stets das „Netz“ als Oberbegriff.

Der wasgehtApp podcast ist ein Blick über den Tellerrand. Das soll er auch in Zukunft bleiben. Hoffen wir auf viele Folgen. Und viele Hörer. Vielen Dank an alle, die ihm jetzt schon die Treue halten!

 

Kleine Meinung: Neustart von Yeebase Media

Neustart
Neustart

Neustart! Der Titel klingt schon so, als wollten uns die Macher von Neustart, einem Magazin aus dem Hause Yeebase Media, wo auch das t3n Magazin erscheint, etwas damit sagen: Es gibt da draußen ja nicht wenige, die dem gedruckten Wort schon Lebewohl gesagt haben – auf die eine oder andere Weise. Da klingt Neustart nach Läuterung, nach: Wir wollen es besser machen.

Fachzeitschriften geht es im Medienwandel nicht besser als Tageszeitungen. Um beim Kunden anzukommen, sollen sie inhaltlich viel bieten, möglichst hochwertig daherkommen, andererseits aber wenig kosten und da entsteht schon die Quadratur des Kreises, weil dies bei niedrigen Auflagenzahlen kaum möglich ist, zumindest, wenn jemand davon leben soll. Und das Problem der Aktualität trifft die Zeitschriften ja noch viel mehr als die Zeitungen, denn die meisten erscheinen bestenfalls monatlich. So ist die Nachrichtenrubrik im t3n Magazin auch eher eine Rubrik zum ungläubigen Staunen, dass bestimmte News noch gar nicht so alt sind, wie sie sich anfühlen – der regelmäßige Internetnutzer dürfte aber selten noch etwas gravierend Neues erfahren.

Wo liegt also der Neustart? Er liegt zum einen im Verzicht auf eine Nachrichtenrubrik in dem neuen Magazin, vor allem aber darin, sich auf das zu konzentrieren, was einem das Netz bislang nur spärlich liefert: Große, gut geschriebene Hintergrundartikel, ausführliche Porträts, optisch ansprechend serviert und da ja das Lesen auf Papier durchaus angenehmer ist, als auf dem Bildschirm, nimmt man sich gerne auch mal die Zeit, ein ausführliches Porträt über MC Fitti oder den Programmiererwunderknaben Nick D’Alosio zu lesen.

Um das Fazit vorweg zu nehmen: Neustart gefällt, weil es eher ein Kulturmagazin als die x-te Netz-Fachzeitschrift ist. Der Schwerpunkt liegt auf Geschichten über Menschen oder zumindest über Themen, die uns Menschen betreffen (wie zum Beispiel digitaler Krieg). Das Magazin darf noch ein klein wenig kritischer werden, denn wer sich den MC-Fitti-Trash im Netz nach dem Lesen des Artikels mal ansieht, hätte eine kleine Warnung begrüßt – interessant ist dieses Thema aber trotzdem, weil diese spezielle Kunst viele Freunde hat. Die erste Ausgabe von Neustart legt die Messlatte sehr hoch, denn es wird sich zeigen müssen, ob das Netz, erst recht das deutschsprachige, so ergiebig ist, dass es immer wieder ausreicht, beim Leser einen Aha-Effekt zu erzielen. Den hat zumindest diese erste Nummer geschafft. Die Bilderstrecke am Anfang mit dem obligatorischen Katzenfoto (süß!) und dem gefährlichen Roboter kennen wir zwar aus Illustrierten. Kleine Abstriche gibt es auch für die Star Trek-Kolumne, die mehr versprach, als sie am Ende hielt – aber das sind Kleinigkeiten. Bitte mehr davon!

Yeebase Media: Neustart, 3,90 Euro, ab 15. April am Kiosk und als e-paper erhältlich, http://neustart-magazin.de

Geekweek 142: Fritzbox, Vaio, iWatch, Twitter, Microsoft

GeekweekIn der neuen Ausgabe des Geek Week Podcasts (#142) geht es um die möglichen Sicherheitsprobleme der FritzBox von AVM, um den Verkauf der Vaio Laptopsparte von Sony, um den neuen Microsoft-Chef Nadella, den Absturz der Twitter-Aktie und um die neuen Gerüchte, dass die iWatch von Apple auch Elemente eines Fitness-Bands enthalten soll.

Am Mikrofon: Marcus Schuler und Jean-Claude Frick.

Ach ja: Und ich bin auch mit von der Partie (als Vertretung für Frederic Lardinois).

Tagebuch eines Piloten

Beim Gedanken an den Pilotenberuf schwankt die eigene Vorstellung immer zwischen Traum und Albtraum: Reisen in ferne Länder und ein vergleichsweise guter Verdienst stehen einem harten Arbeitsalltag und den Mühen der ständigen Zeitzonenwechsel gegenüber.

In diesem Blog wird der Alltag sehr anschaulich beschrieben. Anlass war die Neuregelung von Flugdienstzeiten in der EU. Da diese Regelung anders gekommen ist, als es vom Autor beabsichtigt wurde und das Thema damit erledigt ist, gibt es leider auch keine neuen Einträge mehr – schade.

Richard Gutjahr im wasgehtApp podcast

Richard GutjahrIn der neuen Folge des wasgehtApp podcasts haben Julia Schramm und Malte Kirchner den bekannten Netzjournalisten Richard Gutjahr zu Gast. Es geht unter anderem um die Frage, wie das Fernsehen der Zukunft aussehen kann.

Es gibt zwar bereits diverse Apps, Mediatheken und On-Demand-Angebote: Doch wie bei den Printmedien setzt fast jeder Anbieter auf eine eigene Lösung. Nutzer müssen sich überall neu registrieren. Es gibt unterschiedliche Zahlungssysteme, verschiedene Systemvoraussetzungen und manchmal scheitern die Nutzer an der umständlichen Bedienung.

Da helfen auch Entwicklungen wie das Smart TV wenig. In Israel sind die Fernsehmacher schon sehr viel weiter. Dort hat der Nutzer es selbst in der Hand, wann er sich seine Wunschsendungen anschaut. Wann wird diese Entwicklung auch in Deutschland Einzug halten? Und was ist vom Second Screen zu halten?

Richard Gutjahr und die Rundshow

Außerdem geht es um Lieblingsserien und die Frage, warum die besten Serien aus den USA kommen und warum das deutsche Fernsehen trotzdem seine Qualitäten hat.

Natürlich geht es auch um die Rundshow. Vor gut einem Jahr startete dieses einzigartige Fernsehprojekt im Bayerischen Fernsehen mit Richard Gutjahr an der Spitze. Soziale Medien und Videochats wie Google Hangout waren vier Wochen lang die Standardwerkzeuge in dieser Sendung, die am späten Abend ausgestrahlt wurde. Das Experiment hat für alle Beteiligten wichtige Erkenntnisse geliefert. Gleichwohl heißt es auch künftig in zahlreichen Sendungen: „Was sagt das Internet dazu?“

Über den Podcast

Über den wasgehtApp podcast: Seit Anfang 2013 gibt diesen Podcast über  die Themen Internet, Netzkultur, soziale Medien & Tech. Es geht um das Leben und den Alltag im Netz, über das, was die Netzaktiven dieser Tage bewegt und mit interessanten Personen, die die Netzkultur mit prägen. Moderiert wird der Podcast von Julia Schramm, Publizistin aus Berlin. Im Jahr 2012 veröffentlichte Julia ihr Buch „Klick mich“. Malte Kirchner ist Journalist aus Wilhelmshaven.

Bislang waren Stephan Urbach (Netzaktivist), Annik Rubens (Podcasterin) und Luciana Schmidt (Fashionbloggerin) zu Gast.

Hier geht es zur Folge des wasgehtApp podcasts mit Richard Gutjahr

Street View-Spaß – Weltreise vom Wohnzimmer aus

Lustig: Mit MapCrunch reisen wir vom Computer aus durch die Welt.
Lustig: Der Internetdienst MapCrunch.

Ärgern wir uns für einen Augenblick mal nicht darüber, dass die hysterische Datenschutzdebatte dafür gesorgt hat, dass Google Street View in Deutschland nicht ausgebaut wird (während wir munter von amerikanischen Geheimdiensten ausspioniert werden, was aber wiederum kaum einen so richtig tangiert): Das wahre Potenzial des Straßenfotografierens ist ja noch lange nicht ausgeschöpft. Dass der Nutzer des Google-Dienstes sich am fremden Zielort schon mal umschauen kann, um bei einer Fahrt dorthin nicht lange herumzuirren, ist ja nur der eine Nutzen.

Ein ganz anderer ist, fremde Regionen erkunden zu können, ohne gleich Flugzeug, Auto oder Bahn bemühen zu müssen. Die Frage ist nur: Wo fängt man damit an?

Mit MapCrunch gibt es einen Dienst, der einem das Sightseeing leichter macht. Per Zufallsgenerator geht es an einen beliebigen Ort der Erde, der von Google schon fotografiert wurde. Der Nutzer kann dabei Präferenzen einstellen, er kann es aber auch lassen und sich einfach überraschen lassen. Ein schönes Sonntagsvergnügen.

Für Erheiterung sorgt auch Geoguessr. Dabei handelt es sich um ein  Ratespiel. Der Nutzer bekommt eine Straßenansicht von Street View angezeigt und muss dann auf der Karte markieren, wo er diesen Ort vermutet. Ein heiteres Vergnügen, denn der Einschätzen von Flora und Fauna hat manchmal großartig hin, geht manchmal aber auch gründlich daneben. Kleiner Tipp: Ortsschilder und die Sprachen, in denen sie verfasst sind, helfen häufig auch weiter. Wenn denn gerade eines greifbar ist.

Danke an die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung für die Tipps!

wasgehtApp Folge 4 – Über das Podcasten

In der vierten Folge des wasgehtApp podcasts ist Annik Rubens (Larissa Vassilian) zu Gast. Hier unsere Beschreibung der Sendung:

Der Schrank zur Welt: Dank des Internets können wir im Schrank sitzen, in ein Mikrofon sprechen und die Welt hört uns zu. Glaubt Ihr nicht? Stimmt aber. Das Zauberwort heißt Podcasten und erlaubt Gesprächsrunden ohne Konventionen und ohne Blick auf die Einschaltquote.

Larissa Vassilian versteht davon eine Menge. Als Annik Rubens ist sie seit dem Jahr 2006 auf Sendung und gilt trotz ihres jungen Alters schon als Urgestein in der deutschen Podcasterszene. Schlaflos in München hat einen riesigen Fankreis. Außerdem hat Larissa an diversen anderen Projekten mitgearbeitet, unter anderem auch am Cross-Media-Fernsehprojekt Rundshow im Bayerischen Fernsehen.

Im Gespräch mit Julia und Malte erzählt sie, wie sie zum Podcasten kam, welche Podcasts sie selbst gerne hört und warum sie derzeit seltener zu hören ist.

Über diesen Link gelangt Ihr direkt zur Sendung.